7 Standortbestimmung Als die „Haufe Mediengruppe“, wie die Haufe Group damals hieß, vor 25 Jahren das Personalmagazin gründete, war die Digitalisierung in den meisten Unternehmen in vollem Gange. Die Lohn- und Gehaltsabrechnungen waren längst automatisiert, HR-Standard-Software auf dem Vormarsch. Das „World Wide Web“ war acht Jahre alt, das E-Recruiting in den Startlöchern. Der Print-Stellenmarkt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war das führende Medium für die Besetzung von Führungspositionen, die aufkommenden Jobbörsen im Internet pulverisierten die Stellenmärkte der Printmedien und brachten diese in mächtige wirtschaftliche Schwierigkeiten. Haufe begann früh mit der Digitalisierung. Das Loseblattwerk „Haufe Personalbüro“, das in keiner Personalabteilung fehlte, gab es bereits in digitaler Form als „Haufe Personal Office“. Die monatliche Zeitschrift Personalmagazin sollte eine „Ergänzung“ zu den digitalen Angeboten werden – aus heutiger Sicht eine weitsichtige Entscheidung der damaligen Verlagsleitung, Der „HR-Journalismus“ bekam damit eine Heimat bei Haufe. Was als Printmedium begann, ist heute eine Medienmarke mit multimedialem Angebot. Unser Anspruch war und ist es, Contentprodukte frühzeitig auf die Veränderungen der Mediennutzung anzupassen. Die Redaktion erstellt heute nicht nur das meistverkaufte HR-Printmedium (verkaufte Auflage 26.430), sie betreibt mit der haufe.de/personal auch das reichweitenstärkste Onlineportal (2 Mio. Visits im Monat), einen Linkedin-Kanal mit über 50.000 Followern und produziert mit „personalmagazin neues lernen“ ein multimediales Schwestermedium inklusive Podcast. In der Redaktion haben wir über die Jahre eine Balance zwischen Erneuerung und Kontinuität hinbekommen. Daniela Furkel, Katharina Schmitt, Brigitte Pelka und Frank Bollinger waren an der Gründung des Magazins beteiligt und sind derzeit noch oder wieder Teil des Teams, ich selbst kam später dazu, war zuvor bei der „Personalwirtschaft“ tätig und habe das Personalmagazin in unterschiedlichen Rollen begleitet. Anbei meine persönlichen Beobachtungen aus 25 Jahren HR-Journalismus, ohne Anspruch auf Systematik oder Vollständigkeit. Von Reiner Straub Das Personalmagazin feiert sein 25-jähriges Bestehen. Auf den ersten Blick spiegelt sich darin Kontinuität wider, doch das täuscht: Die Medienbranche war einer Disruption ausgesetzt, und auch HR hat sich grundlegend verändert. Ein persönlicher Rückblick mit 20 Beobachtungen zu HR und dem Journalismus – der zugleich ein Ausblick sein kann.
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