PM Plus HR-Software

Die Performance des Einzelnen tritt zunehmend in den Hintergrund. Innovative Anwendungen haben stärker den Team- und Gesamtunternehmenserfolg im Blick. Workflow unkompliziert zur Verfügung stehen. Daran arbeitet SAP mit Qualtrics und andere innovative Hersteller wie Humu. Analytic Tools sind elementar, um datenbasierte Entscheidungsprozesse voranzutreiben und so wird das Angebot immer größer und alle Hersteller entwi- ckeln ihre Tools derzeit weiter, um sie an die neuen Rahmenbedingungen hin- sichtlich Team- und Netzwerkorganisa- tion anzupassen. Währenddessen nutzen neue Anbieter die Chance zumMarktein- stieg mit innovativen Lösungen. Stand- alone Analytic Tools, wie beispielsweise das des kanadischen Herstellers Visier, das KI-basierte Analysen unter anderem für den HR-Bereich liefert, haben gute Entwicklungschancen. Auch unterneh- mensbezogene Netzwerkanalysen wer- den mittels graphendatenbankbasierter Technik ermöglicht. Die Organisational Network Analysis (ONA) gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung. Sie ist eine Methode zur Untersuchung von Kommu- nikations- und soziotechnischen Netz- werken innerhalb des Unternehmens. Überhaupt sagen einige Branchenkenner voraus, dass Graphendatenbanken hier zukünftig sehr viel Dynamik in den Markt bringen werden. Fachkräftemangel macht erfinderisch Viel Neues gibt es auch im Bereich Talent Acquisition. Aufgrund des Fachkräfte- mangels ist es nicht verwunderlich, dass dieses Segment des HR-Tech-Markts der- zeit am schnellsten wächst. Recruiting Software und Applicant-Tracking-Syste- me (ATS) sind für viele Unternehmen der entscheidende Erfolgsfaktor, um quali- fizierte Fachkräfte für sich zu gewinnen. Die guten Wachstumsaussichten sind nicht nur für die etablierten Anbieter, sondern auch für viele Start-ups inter- essant. ADP, SAP, Oracle, Cornerstone, Smart Recruiters und einige mehr bieten hier weiterhin bewährte Lösungen an. Auch Netzwerke wie Linkedin sind aktiv am Markt und haben Anwendungen, die vor allem für kleinere Unternehmen in- teressant sind. Jobbörsen wie Stepstone wollen ihr Geschäftsfeld erweitern und bieten ebenfalls Unterstützung im Bewer- bungsprozess. Auch Firmen wie Indeed oder Xing wachsen rasant und bauen ihr Angebotsportfolio immer weiter aus. Anbieter von Unternehmensratings wie Glassdoor oder Kununu haben ebenfalls den Recruiting- und ATS-Markt im Blick. KI-basierte Sourcing Tools und innovative Assessment Software erschweren somit den etablierten Recruiting- und ATS-An- bietern zunehmend das Geschäft. Performance Management wird multidimensional Beim Performance Management (PM) rückt das Thema Agilität und entspre- chende Tools in den Mittelpunkt. Sie unterstützen neue Management-Systeme wie OKR (Objectives and Key Results), die Entwicklung von skalierbarem Feedback, Check-ins und Teammanagement in allen Varianten. Workday bietet mittlerweile integriert in die PM-Tools Benchmarks an. Damit wird den Anwendern ein Kon- kurrenzvergleich ermöglicht. Innovative PM-Tools sind nicht mehr hierarchisch, sondern multidirektional. Es zählen die Teamorientierung sowie die Transparenz und Datenbasiertheit der Anwendungen. Ziel ist es, kontinuierlich die Entwicklung und Produktivität der Mitarbeitenden zu fördern. Die Performance des Einzelnen tritt dabei zunehmend in den Hinter- grund. Innovative Anwendungen haben stärker den Team- und Gesamtunterneh- menserfolg im Blick. Die Integration des Performance Managements in die jewei- ligen Workflows stellt ebenfalls eine mög- liche Weiterentwicklung dar und bietet neue Marktchancen. Microsoft Teams, Slack oder Workplace by Facebook gehen in diese Richtung. Zukünftig werden PM und Learning enger verzahnt sein, denn die PM-Tools geben Empfehlungen, wel- che Lerninhalte und Trainings für die Weiterentwicklung in welcher Form im Learning effektiv sind. Individuelle Lernangebote für Mitarbeiter Learning-Experience-Plattformen (LXP) stellen Lerninhalten je nach individuel- lem Bedarf im jeweiligen Trainingsfor- mat zur Verfügung. Sie lehnen sich an Youtube und Netflix an und vermitteln eher nicht allzu komplexe und tiefge- hende Inhalte. In Zukunft könnten auch sie in der täglich genutzten Anwendung abrufbar sein und sollten in Richtung Microlearning ausgebaut werden. Micro- learning vermittelt individualisierte Vor- kenntnisse und individuelle Fähigkeiten berücksichtigende komplexe Lerninhalte meist in Form von Trainingsreihen. Dabei wird maschinell anhand von Algorith- men geprüft, inwieweit die Lerninhalte adaptiert wurden. Individuelles Tempo und individuelle Wiederholungen sollen den Trainingserfolg sichern. Um generell Wissenslücken zu erkennen, gibt es mitt- lerweile Programme, die die E-Mail-Kom- munikation untersuchen und daraufhin Lerninhalte vorschlagen. Die Virtual HR-Software personalmagazin plus: HR-Software 2019 8 Foto: David Vintiner

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