PM Plus HR-Software

zunehmend darauf achten, dass Soft- warelösungen nicht separat aufgerufen werden müssen, sondern bereits in der Software, die schwerpunktmäßig am je- weiligen Arbeitsplatz verwendet wird, integriert sind. Damit droht Konkurrenz aus einer ganz anderen Richtung als bis- her. Unternehmen wie Microsoft, Goo- gle, Facebook oder der Bürokommuni- kationsdienstanbieter Slack drängen in den Markt. Sie investieren mittlerweile alle in HR-spezifische Anwendungen und integrieren diese in ihre Software. Eben- so sind Team- und Projektmanagement- tools wie Trello, Asana oder Basecamp dabei, ihre Features zu erweitern und HR-spezifische Tools zu integrieren. Bei Salesforce ist das mittlerweile ebenfalls möglich. Microsoft Office 365 bietet mit „Teams“, „Office Graph“ und „Workplace Analytics“ Anwendungen, die zwar nicht als HR-Software positioniert sind, sich jedoch schon heute für HR-spezifische Aufgaben eignen. Neue Organisationsformen, neue Anforderungen Der Druck, die HCM-Suiten von Grund auf zu erneuern, hat noch weitere Ursa- chen. Wegfallende Hierarchien und die Entwicklung hin zu Netzwerkorganisa- tionen lassen sich mit den bestehenden Datenbankmodellen nur noch schwer ab- bilden. Einen möglichen Ausweg stellen Graphendatenbanken-Lösungen dar, die mehr Flexibilität versprechen. Neu daran ist, dass alle Objekte anhand ihrer Bezie- hungen definiert werden. ADP ist zurzeit dabei eine graphendatenbankbasierte HR-Software zu entwickeln und auch Workday arbeitet an einer netzwerkori- entierten Architektur. Ob sich in diesem Zusammenhang auch Blockchain-Lö- sungen im Bereich Identity Management (Sicherung digitaler Identitäten mittels Blockchain-Technologie) durchsetzen, wird vor allem davon abhängen, ob die Kosten-Nutzen-Relation stimmt. Fakt hingegen ist bereits heute, dass die etablierten HCM-Suiten-Hersteller aufgrund des enorm gestiegenen Markt- drucks die Flucht nach vorn ergriffen haben und ihre Plattformen öffnen. Das bedeutet, dass sie vermehrt Schnittstellen für Softwarelösungen anderer Hersteller zur Verfügung stellen, damit ihre Kunden Drittanwendungen integrieren können. SAP und Workday bieten bereits derartige Schnittstellen an, sowie auch Schnittstel- len für Hersteller von stark spezialisier- ten HR-Anwendungen, damit diese ihre Add-ons in das HCM-System integrieren können. Dies scheint für alle Beteiligten, HCM-Suiten-Anbieter, Hersteller von Spezialanwendungen und die Kunden, ein gangbarer Weg in Richtung Zukunft zu sein. Dies kann auch ein Ausweg aus der schwieriger werdenden Marktposition sein, in der sich die Talentmanage- ment-(TM)-Suite-Anbieter befinden. Denn auch ihre Kunden fordern zuneh- mend, dass möglichst alle HR-Software- anwendungen in nur einer Plattform zur Verfügung stehen. Somit wird der Markt für TM-Suiten-Hersteller ohne dazu ge- höriges HR-Core-System enger. Entweder entwickeln oder kaufen sie ein eigenes HR-Core-System zu oder ihre Anwendun- gen müssen im Sinne von „best of breed“ denen der HCM-Suiten-Anbieter so sehr überlegen sein, dass die Unternehmen bereit sind, den Mehraufwand der zusätz- lichen Integration über entsprechende Schnittstellen in Kauf zu nehmen. Das heißt, der Konkurrenzkampf bei TM-Soft- ware nimmt weiter zu, denn finanziell gut ausgestattete Start-ups treiben das Talentmanagement des 21. Jahrhunderts derzeit massiv voran. Mit einer neuen Generation von TM-Anwendungen bieten sie Unternehmen innovative Softwarelö- sungen, die New Work und Agilität maß- geblich unterstützen. Mehr Feedback für bessere Entscheidungen Von großer Bedeutung war und ist das Thema Feedback bei den TM-Anwen- dungen. Kontinuierliches Feedback, Im- puls- und Echtzeitbefragungen mit ent- sprechenden Analyseverfahren, um die „Brennpunkte“ im Unternehmen zu iden- tifizieren, werden allmählich Standard. Der nächste Entwicklungsschritt ist eine durchdachte Feedback-Architektur. Inno- vative Hersteller wie beispielsweise Glint stellen dafür eine Übersicht aller Feed- back-Ergebnisse und Daten aus unter- schiedlichen Quellen zur Verfügung. Um die Ergebnisse der Umfragen in und au- ßerhalb des Unternehmens zusammenzu- führen, werden zunehmend sogenannte Cross-Survey-Analytic-Tools angeboten. Sie sollen die Daten der HCM-Suiten in Kombination mit Umfrageergebnissen zukünftig zu aussagekräftigen Echt- zeit-Analysen nutzen, die im täglichen Konkurrenz droht aus einer anderen Richtung als bisher. Unternehmen wie Microsoft, Google oder Facebook drängen in den Markt. Sie investieren mittlerweile in HR-spezifische Anwendungen. 7 Trends

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