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33 Bei den für die Zukunft zu erwartenden Änderungen stechen besonders demografischer Wandel, Mitarbeiterfluktuation, Fach- kräftemangel und die Gewinnung neuer Mitarbeiter hervor. Diese Themen sind stärker in den Fokus der Unternehmen ge- rückt als noch vor drei Jahren. In den kommenden Jahren soll ihre Bedeutung sogar überdurchnittlich steigen. Die Arbeitszeitformen in den Unternehmen Scheinen sich die befragten Unternehmen auch der Bedeutung der geänderten Herausforderungen an ihr Workforce Manage- ment bewusst zu sein, benötigt deren Umsetzung in Arbeits- formen und -modellen hingegen noch Zeit. Bei Unternehmen, die nicht im Schichtbetrieb arbeiten, spielt insbesondere die Teilzeitarbeit eine herausgehobene Rolle. Diese konnte seit 2013/14 deutlich zulegen und nimmt wie schon 2016 die Spitzenposition bei den angebotenen Arbeitszeitformen ein. Es scheint sich damit ein Trend fortzusetzen, den auch die Sta- tistiken der Bundesanstalt für Arbeit für weiter zurückliegende Zeiträume verzeichnen. Dennoch ist die Zuwachsrate nach wie vor eher gering. Im Mittelfeld der angebotenen Arbeitszeitfor- men finden sich die pauschale Abgeltung dynamischer Arbeits- zeiten, Vertrauensarbeitszeit sowie feste Arbeitszeiten. Nach wie vor unbedeutend für die Unternehmen ohne Schicht- betrieb sind neuere Beschäftigungsformen wie Homeoffice, mo- biles Arbeiten, Jobsharing oder Teilzeit in Führungspositionen. Lediglich die Homeoffice-Arbeitszeit hat gegenüber den vorigen Befragungen zugenommen. Das Thema Lebensarbeitszeit hat sich nicht durchgesetzt. Diese Arbeitszeitform wird nur in neun Prozent der Unternehmen von einigen Mitarbeitern genutzt. Überstunden machen Schichtbetrieb unattraktiv Wenig anders ist die Situation in Unternehmen mit Schicht- betrieb. Zwar wächst hier der Anteil der Teilzeitbeschäftigung überdurchschnittlich, es ist jedoch anzunehmen, dass dies viel- mehr im Rückgang der Beschäftigungsformen Zeitarbeit, Arbeit auf Abruf, Saisonarbeit sowie Werkverträgen begründet liegt. Handelt es sich bei der Schichtarbeit doch eigentlich um das Sorgenkind der Arbeitswelt in Bezug auf Rekrutierung, Bindung und Motivation der Mitarbeiter, verwundert es, wie Unterneh- men sich bemühen, diese attraktiver zu gestalten. Dabei böten altersgerechte Modelle, Wunschdienstplanung, Selbstplanung sowie individuelle Arbeitszeitmodelle, bei denen Zeitfenster oder ganze Tage von der Planung ausgenommen werden, durchaus Gestaltungsmöglichkeiten. Unternehmen werden diese nutzen müssen, wollen sie künftig in der Lage sein, ausreichende Mitarbeiterkapazitäten auf dem Arbeitsmarkt zu generieren. Viele von ihnen geraten schon heute in einen „Teufelskreis“, bei dem mit zu wenig Personal die erforderlichen Arbeitsmengen bedient werden müssen. Das Resultat: Die vorhandenen Mitarbeiter müssen regelmäßig mehr Arbeitszeit erbringen, als in ihren Verträgen vorgesehen ist. Attraktiv ist das höchstens für Arbeitskräfte, die im Mindest- lohnbereich beschäftigt sind und denen dadurch ein Zusatz- verdienst winkt. Jüngere Arbeitnehmer streben verstärkt nach Selbstverwirklichung. Auch weil sie sich diese Haltung gegenüber den Arbeitgebern leisten können. Die größten Herausforderungen Ende 2015 titelte die Tagesschau „Spaß, Selbstverwirklichung und Yoga – Generation Y krempelt den Arbeitsmarkt um“ und kam dabei zu dem Schluss, dass sich die neue Generation am Arbeitsmarkt diese Haltung gegenüber ihrem zukünftigen Ar- beitgeber auch leisten könne. In den Ergebnissen der aktuellen WTA-Studie zeigt sich: Die Vorhersage von damals ist heute Realität. An oberster Stelle der aktuellen und künftigen Heraus- forderungen an das Workforce Management sieht die Mehrzahl der befragten Unternehmen die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter. Die Notwendigkeit, flexible Arbeitszeitmodelle einzuführen, um die Produktivität zu steigern und dem Kosten- druck zu begegnen, ist aus Sicht der Unternehmen hingegen zweitrangig. Das war in der WTA-Studie von 2016 noch anders. Damals priorisierten die Arbeitgeber Kostendruck und wachsen- den Flexibilitätsbedarf in ihrem Unternehmen noch gleichauf mit der Motivation der Mitarbeiter. Workforce Management

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