PM Plus HR-Software
semantisch und optisch analysiert. Dies ermöglicht die Aufbereitung der Bewer- bungsunterlagen in einheitlicher Form inklusive Analyse der Arbeitszeugnisse. Zugang zu einer Milliarde Talenten Die Macher von Talentwunder sind über die Startphase schon hinaus und bereits gut im Geschäft. Die SaaS-Lösung bie- tet eine Suchmaschine, die geeignete Kandidaten aus über 70 Netzwerken mit insgesamt mehr als einer Milliarde Pro- filen darunter Linkedin, Xing, Behance, Facebook, Meetup, Github und Twitter herausfiltert. Big-Data-Analysen helfen zudem, die Kandidaten nach Wech- sel- und Umzugswahrscheinlichkeit zu priorisieren. Ergänzend unterstützt die Software auch die projektbezogene Team- arbeit mit netzwerkübergreifenden Ta- lentpools. Moberries ist mit seinem „SaaS Recruitment Network“ ebenfalls erfolg- reich unterwegs. Die Technologie nutzt ein auf KI basierendes Ranking-System, welches bestehende Standards für Mat- ching-Systeme zukünftig revolutionieren könnte. Alle Partnerunternehmen tragen zu einem gemeinsamen Talentpool bei und erhalten im Gegenzug eine vorge- filterte Auswahl geeigneter Kandidaten. Das Berliner Machine-Learning-Start-up Bunchai hat einen ähnlich vielverspre- chenden Algorithmus entwickelt, mit dem sich messen lässt, ob ein Bewerber in ein Team passt. Die Software kann auf Basis psychometrischer Daten Mit- arbeiter empfehlen und auch bestehende Teams verbessern. Dabei wird die interne Kommunikation, unter anderemmit dem Messenger Slack, analysiert. Vertikale Lösungen für besondere Bedürfnisse Genauso zukunftsweisend sind Spezial- lösungen für bestimmte Zielgruppen. Talentio führt mittels intelligenter Al- gorithmen Tech-Jobs und entsprechend ausgebildete Kandidaten zusammen. Auch für Nichtakademiker gibt es pas- sende Plattformen. So hat Jobmatchme 2016 damit begonnen Lkw-Fahrer und Speditionen anhand einer innovativen Matching-Software zusammenzubringen und möchte dies auf weitere nichtaka- demische Berufsgruppen ausdehnen. Spezialisiert auf den Bereich Vetrieb ist Retorio aus München. Seit 2018 bieten sie eine browserbasierte Anwendung, mit der Sales Recruiting und Training optimiert werden können. Anhand eines kurzen Videos und eines KI-basierten Assess- ments erstellt die Software automatisch unter Berücksichtigung von Persönlich- keitsmerkmalen und Kommunikations- verhalten ein Ranking der Kandidaten. Zudem bietet die Software ein Sales- trainings-Tool mit sofortigem Feedback, Benchmarking und Empfehlungen für die Weiterentwicklung. Gute Erfolgsaussich- ten hat auch das im Jahr 2017 gegründete Start-up 100 Worte mit seinem KI-basier- ten psychologischen Sprachanalyse-Tool, das unter anderem die Kandidatenaus- wahl im Recruiting verbessert. Psycholo- gical AI identifiziert Stimmungen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale. Von Selbstreflektion bis Streitschlichten Das Exist Gründerstipendium 2018 er- hielt Sklls. Das Start-up unterstützt Unter- nehmen ebenfalls beim Recruiting sowie bei der Talentbindung und -entwicklung. Das Bewerbertool bereitet die Kandidaten bereits im Vorfeld auf das Einstellungs- gespräch vor. Dazu kommt ein digitaler Entwicklungsassistent, der Young Pro- fessionals mit psychologischen Methoden aus dem Business Coaching unterstützt. Ohnehin boomen die „digitalen Assisten- ten“. So bietet Ellistra seit 2016 eine mo- bile App, die die Resilienz der Mitarbeiter fördert, die Soft Skills entwickelt und das Engagement erhöht. Ein Chatbot ermög- licht es den Mitarbeitern, ihr Verhalten kontinuierlich zu reflektieren. Mehr als 500 hinterlegte Handlungsmuster, die auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, helfen dabei, Schwierigkeiten zu überwinden und neue Handlungsmus- ter zu adaptieren. Ein Monitoring-System unterstützt anschließend die Verhaltens- änderung. Lytt, ein 2019 gegründetes Unternehmen, hat einen digitalen Assis- tenten entwickelt, der Mitarbeitern hilft, wenn sie schwierige Themen klären und Konflikte oder Bedenken äußern wollen. Nach dem Kontakt mit Lytt erhalten sie im geschützten Dialog mit einer Vertrau- ensperson anonym Hilfe. So sollen Kon- fliktpotenziale frühzeitig erkannt und die Unternehmenskultur verbessert werden. Gewagte Idee: Sinnfragen per App klären Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ist auch für Monday Rocks bedeutend. Die Teammanagement-App, die auf psycho- logischen Algorithmen beruht, stellt den Sinn der Arbeit jedes Einzelnen in den Mittelpunkt. Die optimale Teambeset- zung, die die Software ermittelt, verbes- sert das Employee Engagement. Die Op- timierung der Teams, die Begleitung der Veränderungsprozesse und die Analyse der Teamkultur stehen im Fokus. Innoca- do wurde 2018 gegründet und hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Die Software verspricht ebenfalls ein intel- ligentes Matching für Teams, hat dabei jedoch mehr die Innovationsförderung im Blick. Den Nutzern werden in ihrem Feed entsprechend ihren Fähigkeiten und Inte- ressen Projekte vorgeschlagen. Alle Nut- zer sind auf der Plattform anonym, also GDPR-konform. Kreative Produktideen, Problemlösungen und Wissenstransfer sind dadurch bereichs- und hierarchie- übergreifend möglich. Innovationsförde- rung und das Vorantreiben des Change Managements ist auch ein Anliegen des erst 2019 gegründeten Start-ups Echo- meter. Im Fokus des Feedbacktools ste- hen das Engagement, die Loyalität und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Es ist eine gute Kombination aus wissen- schaftlichen Methoden und innovativer User Experience. Echometer sammelt und analysiert Mitarbeiterumfragen und „Auch für Nichtakademiker gibt es passende Plattformen. Jobmatchme bringt Lkw-Fahrer und Speditionen zusammen.“ HR-Software personalmagazin plus: HR-Software 2019 18 Foto: Laura Morton
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==