PM Plus Arbeitswelten 2019

Arbeitswelten personalmagazin plus: Arbeitswelten 60 Wir werden in cognitiven Umgebungen arbeiten Die Autonomie bei der Wahl von Arbeits- ort und Arbeitszeit wird weiter zunehmen. Menschen werden aus einer Vielzahl von Arbeitsorten und somit auch Arbeitsplät- zen auswählen. Der Arbeitsplatz im Büro, sei er nun ein Arbeitsplatz im Corporate Office, in einem Coworking Space oder in einem Innovationslabor wird sich gegen- über heute deutlich unterscheiden. Wir werden in cognitiven Umgebungen arbei- ten, die unsere Produktivität und unser Wohlbefinden messbar verbessern. Ar- beitsplatznahe Sensoren, zum Beispiel in der Möblierung oder in Leuchten, erfassen Temperatur, Luftqualität und Geräuschpe- gel und sorgen für optimale Bedingungen für die jeweilige Tätigkeit, zum Beispiel Konzentration, Kreativität oder Rekrea- tion. Was benötigt wird, lesen entsprechen- de Systeme aus unseren Terminplanern aus und verknüpfen diese mit unseren in- dividuellen Bedarfen und Dispositionen. Das mag abschreckend klingen, aber der Erfolg hängt natürlich von der Sicherheit und demUmgang mit den erfassten Daten ab. Solange der Einzelne die Autonomie über seine Daten behält, werden solche Umgebungen Anklang finden. Räume wer- den durch digitale Technologien adaptiv und individuell. Hier liegt noch eine Men- ge Potenzial. Auch die räumliche Struktur wird sich verändern, wir werden zwar nicht zurück in die Zelle gehen, aber der Anteil an flexibel genutzten Räumen für Rück- zug wird steigen. Für diese Entwicklung spricht, dass wir zukünftig auch über Spra- che mit unseren Anwendungen interagie- ren und wir Ideen und Konzepte in einem „Deep-Work-Modus“ vorantreiben, um diese dann aber immer wieder kollektiv in offeneren, agilen Bereichenmiteinander zu reflektieren und zu verknüpfen. Dr. Stefan Rief, Institutsdirektor und Leiter des Forschungsbereichs Organisationsentwicklung und Arbeits- gestaltung am Fraunhofer-IAO. Der Arbeitsort Büro bekommt integrierende Funktion Algorithmen und Assistenzsysteme wer­ den uns einen Teil unserer Arbeiten ab- nehmen. Das ist gut so, denn die freiwer- dende Zeit werden wir dringend brauchen, um uns auf andere Aufgaben zu konzen- trieren. Kunden erwarten zunehmend in- dividualisierte Produkte und Kauferleb- nisse. Diese gilt es zu organisieren und zu inszenieren, am besten in Teamarbeit. Spätestens dann ist Vernetzung über die Unternehmensgrenzen hinaus gefragt. Wir sind zuversichtlich, dass wir hierfür in ein paar Jahren auf Kommunikationstechno- logien zurückgreifen können, die einem persönlichen Gespräch näher kommen als die heutigen Videokonferenzsysteme. Dennoch werden Meeting- und Work- shopräume eine noch größere Bedeutung Arbeitsplatz 2030 Digitalisierung, Entgrenzung, Robotisierung – alles bereits da. Doch wie geht es weiter? Vier Experten aus Wissenschaft und Praxis stellen ihre Vision der zukünftigen Arbeitswelt vor. „Die größte Heraus­ forderung wird sein, Unternehmenswerte erlebbar zu machen.“ Hendrik Hund „Sensoren werden unser Wohlbefin­ den am Arbeitsplatz verbessern.“ Dr. Stefan Rief

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