PM Plus Arbeitswelten 2019

Arbeitswelten personalmagazin plus: Arbeitswelten 16 Foto: M.O.O.CON/Caroline Sturm Früher wurden Arbeitsplätze nach der Anzahl der Mitarbeiter geplant, heute gestalten wir Möglichkeiten für unser Tun. Mo- derne Arbeitswelten bieten Raum für Aktivity Based Working, also Flächen, Arbeitsmittel und Services, um die jeweiligen Aktivitäten der Mitarbeiter optimal zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur um räumliche Veränderung, sondern auch um Klarheit über das Zukunftsbild des Unternehmens und um die Anforderungen aus den Tätigkeiten. Es geht ganz klar nicht um eine reine Optimierung des Ist-Zustands eines Unternehmens und damit dessen Arbeitswelt. Nein, wir sprechen hier vielmehr von einem evolutionären Schritt nach vorne, der eine tiefe Aus- einandersetzung mit der eigenen Identität erfordert. Denn nur dann ist das Resultat ein tätigkeitsorientiertes Arbeitsumfeld, das das Unternehmen und seine Mitarbeiter optimal unterstützt. Der Weg in die neue Arbeitswelt beginnt bei der eigenen Identität Arbeitsweltgestaltung ist keine Frage von besserer oder moder- nerer Innenarchitektur. Die Gestalt muss aus der Identität und dem Zukunftsbild des Unternehmens abgeleitet werden. Denn bekommt ein Unternehmen eine Arbeitswelt übergestülpt, die nicht zur eigenen Identität passt, erhält es eine ästhetisch und funktional unpassende Gestalt, die folglich zu unpassendem Verhalten führt. Die Unternehmensidentität ergibt sich aus prägenden Eigen- schaften, die typisch für die jeweilige Organisation und ihre Mitarbeiter sind, sowie aus situationsbezogenen und daher veränderbaren Eigenschaften. Die Identität ist der Kern eines Unternehmens und liefert die Parameter für die Organisations- planung: Vision und Mission, Werte und Normen, Ziele, Orga- nisationsmodell, Arbeitskonzept und Nutzertypologie. Nur jene Unternehmen, die durch den Prozess der Organisationsplanung gehen, werden die Frage „Wie wollen wir zukünftig arbeiten?“ beantworten können. Erst danach sollte die Bedarfsplanung erfolgen und überlegt werden, was für eine wirksame Arbeits- welt benötigt wird. Wo bin ich und wo gehe ich hin? Das ist die erste Frage, die man sich in einem weitreichenden Veränderungsprozess wie diesem stellen muss, denn ein Unternehmen lebt. Man muss verstehen, wie es das tut, um sich dem revolutionären Schritt in Richtung neue Arbeitswelt zu nähern. In unserer Beratungspra- xis arbeiten wir mit einer Art Landkarte, der Moocon Evolution Map, die zeigt, wo ein Unternehmen steht und wo die Reise hin- gehen kann. Um den aktuellen Entwicklungsstand einer Orga- nisation zu erfassen, werden drei Betrachtungsebenen (Mensch, Organisation und Objekt) aus jeweils zwei Perspektiven (innen und außen) erfasst. Mensch meint dabei die individuelle Ebe- ne, Organisation die kollektive Ebene und Objekt die konkrete Arbeitswelt. Je nach Perspektive ergeben sich ganz unterschied- liche Ausprägungen. Die Bedürfnisse der Nutzer erkennen Eine Organisation zu verstehen, bedeutet auch, die „Bewohner“ zu verstehen. Die Achtsamkeit gegenüber Einstellungen, Ge- fühlen oder Ambitionen der Menschen, die die Arbeitswelt be- völkern (sollen), ist ein bedeutender Erfolgsfaktor. Es ist wichtig, eine konkrete Vorstellung davon zu haben, wer diese Menschen und Gruppen sind und was ihnen wichtig ist. Der Blick auf den Ist-Stand der Nutzer sowie die Frage nach den zukünftigen Nut- zertypen, sowohl aus der Perspektive der Mitarbeiter als auch Raum für neue Arbeitsweisen Von Karl Friedl Mit neuen Büromöbeln ist es nicht getan. New Work erfordert eine visionäre Strategie. Aus ihr entwickelt sich Schritt für Schritt das Bürokonzept. Ein Wegweiser.

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