Personalmagazin 7/2017 - page 28

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MANAGEMENT
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NEWS
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elche Ansichten und welche Haltung haben die Führungskräfte
der Zukunft? Dieser Frage geht die Studie „Global Perspectives
Barometer 2017 – Voices of the Leaders of Tomorrow“ nach. Der
GFK Verein und das St. Gallen Symposium haben dafür rund 1.000 Top-
Talente aus mehr als 80 Ländern befragt. Die Studienautoren leiten aus
den Ergebnissen vier Thesen ab. Die erste These: Junge Top-Talente setzen
auf kontrollierte Transparenz. So kontrollieren sie ganz genau, was sie in
ihren Online-Profilen von sich verraten und was sie für sich behalten – je
nachdem, welchen Nutzen sie sich davon versprechen.
Die zweite These: Junge Top-Talente treiben eine Machtverschiebung
von Arbeitgebern hin zu Arbeitnehmern voran. Dies geschieht unter an-
derem dadurch, dass sie ihre Erfahrungen als Arbeitnehmer online teilen.
Die dritte These: Junge Top-Talente sehen Transparenz als Grundlage
für künftigen Unternehmenserfolg. Um ein transparentes Arbeitsumfeld
herzustellen und so Zusammenarbeit zu ermöglichen, sind sie auch bereit,
Informationen über sich und ihr Team zu teilen.
Die vierte These: Junge Top-Talente finden sich nicht mit Missständen
im Unternehmen ab. 53 Prozent der Befragten sind zum Beispiel grund-
sätzlich dazu bereit, als Whistleblower zu agieren.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Die Chefs der Zukunft
Diagnostiker
Noch immer setzen Unternehmen Persönlichkeitstests in der Personalauswahl ein, die wissenschaftlich fragwürdig oder
gar völlig ungeeignet für die Eignungsdiagnostik sind. Das hat Get Ahead in einer Umfrage unter 112 Unternehmen herausgefunden.
Azubis
Nur 29 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund haben 2016 einen Ausbildungsplatz gefunden. Das geht aus einer
Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor. In den Jahren 2010 und 2012 lagen die Azubi-Einstellungsquoten der jungen
Migranten noch bei 35 Prozent. Allerdings fanden 2016 auch weniger als die Hälfte der Jugendlichen ohne Migrationshintergrund einen
Ausbildungsplatz.
Bewerber
Weltweit betrachtet sind Bewerber immer besser über die Unternehmen informiert, bei denen sie sich bewerben. Den
deutschen Bewerbern fehlen aber meist Informationen zu Bezahlung und Sonderleistungen potenzieller Arbeitgeber, so das Ergebnis einer
Umfrage von Manpower Group Solutions.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
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Empathie trainieren
NACHGEFÜHLT
Führungskräfte sollen heute Soft Skills wie
Empathie mitbringen. Doch wie lässt sich
Empathie trainieren? Die Wissenschaftler
Thorsten Erle, Universität Würzburg, und
Sascha Topolinski, Universität zu Köln,
versuchen dies über einen ungewöhnlichen
Weg: Sie sehen Parallelen zwischen der
Fähigkeit, sich in die Gefühle eines anderen
Menschen hineinzuversetzen, und der Fä-
higkeit, sich visuell in die Perspektive eines
anderen Menschen hineinzudenken – etwa,
wenn wir jemanden darauf hinweisen, auf
welcher Seite vom Gegenüber ein Gegen-
stand liegt (links von uns aus gesehen
oder rechts vom Gegenüber aus gesehen).
Empirische Studien ergaben: „Wer sich
rein visuell leichter in eine andere Person
hineinversetzen kann, ist auch stärker zu
Empathie fähig“, so Erle. Auf Grundlage
dieser Erkenntniss will Erle nun herausfin-
den, ob Führungskräfte, die es üben, visuell
die Perspektive anderer einzunehmen, auf
diese Weise auch ihre Empathiefähigkeit
schulen könnten.
Wie denkt der Chef
der Zukunft? Eine
Studie gibt Einblick.
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