Seite 82 - personalmagazin_2012_05

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PERSÖNLICH
personalmagazin 05 / 12
82
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KOLUMNE
Kollegentipp
Frischer Wind: Dafür steht die junge
Generation im Personalwesen.
Was sie denkt und was sie bewegt,
das schildern hier Mitglieder der
„Young Professionals“ innerhalb
der Personalerinitiative „Wege zur
Selbst-GmbH“.
Lasst uns das
Sonnendeck entern
TIPP. Wir gehören auf die Brücke unseres Schiffs.
Solange wir unser Süpplein aber in der Kombüse
köcheln, werden wir dorthin nicht gelangen.
© AMANAIMAGESRF
Wir jammern und klagen, analysieren und be-
werten, lassen uns mit Füßen treten und halten
den Kopf hin.
Sind wir nur der Smut auf unserem
Schiff? Seit Jahren verfolge ich die Diskussion,
dass die Personalarbeit sich endlich profilieren
muss, zum Beispiel als „HR-Business-Partner“.
(Meiner Meinung nach ein passender Begriff.)
Doch was folgt daraus?
Wir brauchen keine Personalabteilung im
untersten Deck des Unternehmensschiffs!
Das ist das Credo für die HR-Zukunft.
HR kocht schon lange nicht mehr nur mit Was-
ser.
Die Vielzahl an Veranstaltungen zum Thema
Recruiting, Employer Branding, HR-Next-Gene-
ration, Personalentwicklung und vielem mehr
zeugen davon. Doch wer nimmt davon Notiz?
Was wir können und bewegen, geht unter in der
Masse der angeblich „wirklich wichtigen Dinge“
im Unternehmen:
„Ein hoher Gewinn, ein gutes
Image, eine gute Marke, Kundenzufriedenheit …“
Weil wir dazu nichts beizutragen haben? Im Ge-
genteil! Diese betriebswirtschaftlichen Begriffe
haben wir schon alle untersucht und festgestellt:
Ohne die Ressource Mensch ist alles nichts.
Warum ist die Bedeutung unserer Abteilung
und Arbeit dann aber bei so vielen Menschen
noch nicht angekommen?
Fakt ist: Kaum ein
Mitarbeiter, und in den seltensten Fällen der
Kapitän selbst, weiß, woran die Personalabtei-
lung den ganzen Tag arbeitet. Während ich das
hier schreibe, höre ich schon Ihre Zweifel, Ihre
Beweise, dass dem nicht so ist. Ich höre aber
auch diejenigen, die selten laut werden, die
„Nicker“ und die „Nachdenker“.
Sicherlich, und das steht außer Frage, haben
wir in den letzten Jahren versucht, uns Gehör
zu verschaffen.
Wir haben neue Instrumente
geschaffen und bewiesen, dass die Personalar-
beit messbar ist. Dennoch arbeitet die Personal-
abteilung immer noch meist im Verborgenen. Und
das muss sich ändern. Vielmehr: Das müssen wir
ändern.
Dabei ist zu beachten: Wie bei der Arbeit des
Schiffskochs werden die Mühen nicht gesehen,
aber das Ergebnis wird betrachtet.
Entweder es
trifft den Geschmack oder nicht. Daraus müssen
wir lernen. Wir sollten unser Menü anpreisen und
mit unseren Erfolgen hausieren gehen.
Kurzum: Wagen wir mehr interne PR!
Wir sind
Dienstleister, wir haben Kunden, die wir bedie-
nen müssen. Wir leisten einen Service, manchmal
24 Stunden, oft auch am Wochenende. Wir
dürfen Anwalt, Mediator, Entertainer, Sekretär,
Schauspieler, Motivator, Controller, Marketing-
spezialist, Berater, Trainer, Event-Organisator,
Einkäufer, Vertriebsmitarbeiter, Psychologe,
Mediziner, Hotline und Klagemauer sein.
Wenn das kein stolzes Portfolio ist!
Wir sind ein
eigenes Unternehmen, wir sind selbstständig, wir
sind erfahren. Und es ist nun endlich an der Zeit,
dass das von oberster Stelle im Unternehmen
gesehen und kommuniziert wird. Deshalb müssen
wir endlich aus dem Schatten ins Licht treten,
die Kombüse verlassen und auf das Sonnendeck
gehen. Selbstbewusst, gestärkt durch unsere
Erfolge, eng an der Seite des Kapitäns. So
verwöhnen wir mit unserer Kost nicht nur die
Mägen. Wir helfen, das Unternehmensschiff
voranzubringen.
Personalreferentin
Baumann GmbH
Claudia Johanni