S icherlich stimmen Sie mir bei dieser Aussage zu: Wenn Unternehmen in ihre Kultur und ihre Mitarbeitenden investieren, können sie langfristig Erfolge erzielen und sich an die Spitze der digitalen Transformation stellen. Wichtig dafür ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der das Lernen nicht als isolierte Aktivität betrachtet wird, sondern als integraler Bestandteil des Arbeitsalltags. Gleichzeitig fragen Sie sich nun wahrscheinlich, wie sich dies erfolgreich umsetzen lässt. Welche Lerntechnologien helfen konkret dabei, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern? Was muss eine Lernplattform können, die das Lernen in den Arbeitsalltag integriert? Solche und weitere ähnliche Fragen höre ich regelmäßig in Beratungsgesprächen, die ich mit L&D-Experten und -Expertinnen führe. Ganz oft sind meine Gesprächspartner auch schon einen Schritt weiter und haben sinnvolle Lerntechnologien im Unternehmen bereits im Einsatz. Dann steht häufig die Frage im Raum: Warum nutzen die Mitarbeitenden die neuen effektiven Lerntools nicht, die wir zur Verfügung stellen? Oft erscheint es rätselhaft und undurchsichtig, warum bestimmte Lerninitiativen im Unternehmen nicht greifen oder warum manche Tools einfach nicht angenommen werden. Ich muss dann oft an die Serie „True Detective“ mit Jodie Foster denken. Warum? Weil sie eindrücklich zeigt, dass es auf die richtigen Fragen ankommt. Ohne zu viel zu spoilern: Indem Jodie Foster als Dorfsheriff ihre Truppe antreibt, die richtigen Fragen zu stellen („Falsche Frage. Lerne, die richtigen Fragen zu stellen.“), gelingt dem Trupp die Aufklärung von zunächst unerklärlichen Todesfällen. Letztlich schafft es das Team so, die zersplitterte Gemeinschaft des kleinen Dorfes in Alaska zu einen, sein Fortbestehen zu sichern und die persönlichen Lebensentwürfe der Detectives vor dem Scheitern zu bewahren. Wie die Ermittler in der Serie müssen Personalentwickler und -entwicklerinnen verstehen: Es reicht nicht aus, sich mit oberflächlichen Lösungen zufrieden zu geben und sich auf Technologie allein zu verlassen. Eine gute Lerntechnologie ist die Grundlage, um Skills in Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten. Doch die besten Lerntools und der spannendste Content kommen erst zur Anwendung und Entfaltung, wenn die Kultur des Lernens dazu passt. L&D-Verantwortliche müssen tiefergehende Fragen stellen: Wie gelingt es, eine Umgebung zu schaffen, die Kollaboration und kontinuierliches Lernen fördert? Wie gelingt echte Interaktion? In erfolgreichen Personalentwicklern steckt immer auch ein „True Detective“. Denn es ist ihre Rolle, zentrale Herausforderungen zu lösen und die Zukunft zu sichern. Die Relevanz ihres Handlungserfolgs ist hoch, schließlich geht es um die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens und der Mitarbeitenden. Deshalb mein Appell: Setzen Sie sich mit komplexen, multidimensionalen, auch technologischen Fragen auseinander, die den Faktor Mensch berücksichtigen. Mein Kollege Basti Koch hat sich damit bereits viel auseinandergesetzt, um dem Lernbedarf des einzelnen Menschen gerecht zu werden. Bleiben Sie also gespannt, wie er meine Fragen und Gedanken weiterspinnt – in der nächsten Ausgabe von „neues lernen“. Die Zeit bis dahin können Sie mit „True Detective“ überbrücken. CHRISTIAN FRIEDRICH (links) ist Geschäftsführer Digital Learning Solutions bei der Haufe Akademie. Im »Digitalen Denkraum« führt er einen Gedankenaustausch mit seinem Kollegen BASTI KOCH, Product Director der Lernapp Sparks, über die möglichen Wege zum erfolgreichen Corporate Learning. Foto: Baschi Bender Stellen Sie die richtigen Fragen! Digitaler Denkraum 73
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