Personalmagazin - Neues Lernen 3/2024

Text: Jens Rowold, Laura Wuttke und Julia Nogga DDie schnelle und tiefgreifende Veränderung der Arbeitswelt 4.0 stellt Führungskräfte und Personalverantwortliche vor die Herausforderung, neue Konzepte für effektives Handeln von Führungskräften bereitzustellen und sie nachhaltig zu nutzen. Doch welche Skills sind es genau, die Führungskräfte aktuell benötigen? Diesbezüglich hat in den vergangenen Jahren das Team des Lehrstuhls für Personalentwicklung und Veränderungsmanagement der TU Dortmund sowohl die Erfahrungen von Führungskräften als auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den Bereichen Personalführung und Arbeit 4.0 genutzt, um das neue Konzept „Leadership 4.0“ zu definieren, zu erstellen und in der Praxis zu testen. Was ist Leadership 4.0? Leadership 4.0 sind diejenigen Führungsverhaltensweisen, die – nach Studien in unterschiedlichen Unternehmen zufolge – in der modernen Arbeitswelt 4.0 erfolgsrelevant sind. Dabei setzt sich Leadership 4.0 aus vier Dimensionen zusammen: 1. Partizipation Die erste Dimension bildet die Partizipation, mit welcher Führungskräfte es ihren Mitarbeitenden ermöglichen, bei bestimmten arbeitsrelevanten Fragen mitzuentscheiden. Dies gilt bei allen für Mitarbeitende relevanten Themen wie bei Arbeitsinhalten und –prozessen (zum Beispiel Changeprozesse) oder auch Prozessinnovationen. Sowohl in Praxis als auch Forschung wird immer deutlicher, dass Mitarbeitende nicht nur immer mehr einen Sinn bei der Arbeit erleben, sondern sich auch aktiv mit ihren Werten und Interessen in ihren Organisationen einbringen wollen. Aus diesen Gründen ist das Angebot der Partizipation für Mitarbeitende sehr wichtig. Aktuelle Studien zeigen dabei, dass Partizipation die Motivation von Mitarbeitenden und ihre Bindung an das Unternehmen stärkt. Die Partizipation stellt somit einen relevanten wie auch wettbewerbsorientierten Vorteil für Unternehmen dar. 2. Bedürfnisgerechte Arbeitsgestaltung Da durch die Digitalisierung die Arbeitswelt von einem radikalen Wandel begriffen ist, bildet die Arbeitsgestaltung durch Führungskräfte die zweite Dimension von Leadership 4.0. Durch die Arbeitsgestaltung ermöglichen Führungskräfte die räumliche, zeitliche und die technologische Seite der Arbeit bedürfnisgerechter zu gestalten, sodass ihre Mitarbeitenden gerne sowie nachhaltig arbeiten können und wollen. Zur räumlichen Arbeitsgestaltung gehören beispielsweise Angebote im Bereich des Homeoffice oder mobiler Arbeit. Führungskräfte ermöglichen ihren Mitarbeitenden sowohl im Unternehmen als auch von unterwegs oder von zu Hause flexibel zu arbeiten und zu kommunizieren. Vereinbarungen hierzu sollten wieder, wie oben beschrieben, partizipativ getroffen werden. Der zweite Bereich der Arbeitsgestaltung gehört zu den zeitlichen Arbeitsbedingungen, also der Frage, wer wann arbeitet und wie die Teammitglieder über technologische Tools Die Digitalisierung verändert die Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und deren Mitarbeitenden massiv. Um den Herausforderungen der Arbeitswelt 4.0 gerecht zu werden, bedarf es einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Führungskompetenzen. Welche Kompetenzen konkret für »Leadership 4.0« nötig sind und wie sie sich trainieren lassen, zeigt ein an der TU Dortmund entwickeltes Programm. 60 neues lernen – 03/2024

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==