Personalmagazin - Neues Lernen 3/2024

34 neues lernen – 03/2024 Entwicklung zudem Anreize schaffen, um die Attraktivität einer Plattform zu erhöhen und die Teilnahme zu fördern. 8. Auf das Wesentliche fokussieren Weniger ist mehr. Das Prinzip des Minimal Learnings hat sich als ein Schlüssel zum Erfolg für WDW erwiesen. Unternehmen, die auf ein ähnliches Format setzen, sollten darauf achten, dass sich die Organisatoren und Anbieter auf das Wesentliche konzentrieren und auf überflüssige Elemente verzichten können. Eine klare Struktur, ein Fokus auf relevante Inhalte und keine direkte und umfangreiche Messung des Erfolgs tragen dazu bei, die Nutzererfahrung zu verbessern und die Akzeptanz der Plattform zu erhöhen. 9. Mitwirkende wertschätzen Wertschätzung motiviert. Das gilt selbstverständlich sowohl für die Organisatoren von Lern- und Vernetzungsplattformen als auch für die Referierenden und Teilnehmenden. Wenn dies intern gewürdigt und gefeiert wird, trägt dies wesentlich zum Erfolg der Plattform bei. 10.Kontinuierlich weiterentwickeln Die Anforderungen und Bedürfnisse von Mitarbeitenden ändern sich. Lernende Organisationen evaluieren daher kontinuierlich Lernformate und optimieren diese gegebenenfalls. Das gilt natürlich auch für ein Format wie WDW. Vom Musterbruch zur gelebten Kultur Der Erfolg der Plattform hat sowohl die Gründer als auch das Management überrascht. Die hohe Resonanz mag daran liegen, dass mit WDW erstmals ein informelles Dialogformat geschaffen wurde, in dem der offene Austausch zum Kontinuum wird: Die Mitarbeitenden können jederzeit ein Thema platzieren, welches für sie gerade akut ist. WDW ist zudem ein Beleg dafür, wie wichtig der nicht zentral gesteuerte Wissensaustausch in Unternehmen ist, die sich als lernende Organisationen verstehen. Die breite Palette an Themen spiegelt die Vielfalt der Interessen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden wider und stärkt ihre Fähigkeiten und Kompetenzen. Zudem wird WDW genutzt, um das individuelle Netzwerk zu erweitern und zu stärken. Diese Netzwerkdichte ist es, der wir einen hohen Nutzen für die tägliche Arbeit unterstellen und die mit jeder Session größer wird. Die Erfahrungen verdeutlichen zudem, dass der Erfolg dieser Graswurzelinitiative von mehr als nur ihrer technischen Umsetzung abhing. Interne Faktoren wie eine Kultur des Teilens und der Eigeninitiative und die Unterstützung und Wertschätzung seitens des Managements und der HR-Abteilung haben eine entscheidende Rolle gespielt. Hier wird die Bedeutung organisatorischer Unterstützung für Lernplattformen und ihre kulturelle Verankerung in Unternehmen deutlich. Unter dem Strich profitiert Datev als lernende Organisation von der WDWInitiative maßgeblich, denn diese ermöglicht: ➜ einen sehr effizienten und flexiblen Wissensaustausch, weil der Marktplatz WDW Angebot und Nachfrage zusammenbringt, ➜ die Förderung von eigenverantwortlichem Handeln und Selbstlernkompetenz, indem das Anbieten und der Besuch von Sessions in die individuelle Verantwortung gelegt wird, ➜ die Entstehung neuer Netzwerke durch unwahrscheinliche Begegnungen, die durch die Plattform wahrscheinlicher werden, ➜ die Vermarktung von interner Expertise über konkrete Sessions hinaus: Wenn Mitarbeitende zum Zeitpunkt der Session die Expertise nicht benötigen, sie später jedoch relevant wird, ist eine nachträgliche Vernetzung immer noch einfacher und wahrscheinlicher als ohne diese Möglichkeit. DR. SIMONE WANKEN ist Leiterin Skills & Competence im Fachbereich HR Learning von Datev. Als studierte Sozialwissenschaftlerin und Pädagogin bringt sie langjährige Erfahrung in ihre Arbeit für die Aus- und Weiterbildung und das Personalmarketing ein. CHRIS KNY ist studierter Mathematiker und Informatiker. In seiner Position als Scrum Master bei Datev war er zusammen mit weiteren Projektmitgliedern für die Initiierung von WDW, für die technische Umsetzung und den Betrieb der Plattform verantwortlich. SIMON BURDA ist Corporate Learning Specialist im Learning Department bei Datev. Sein Fokus im WDWProjekt liegt derzeit auf der konzeptionellen Weiterentwicklung und der Kommunikation zur Plattform, die er mit weiteren Projektmitgliedern initiiert hat.

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