Liebe Leserinnen und Leser, lassen wir zunächst die Zahlen sprechen: Im Jahr 2022 hat die Wirtschaft in Deutschland insgesamt 46,2 Milliarden Euro in Weiterbildung investiert. Das ist gemäß den Autoren der »IW-Weiterbildungserhebung 2023«, die im April veröffentlicht wurde, ein Höchststand. Danach hat jeder Beschäftigte durchschnittlich 20,3 Stunden investiert – rund zehn Prozent mehr im Vergleich zum Jahr 2019. Bedarf für Weiterbildung gibt es mehr als genug: Dank Digitalisierung, dem vermehrten Einsatz künstlicher Intelligenz und der Dekarbonisierungsstrategien bestehen gewaltige Qualifizierungslücken auf dem deutschen Fachkräftemarkt. Gleichzeitig stagniert jedoch das Bruttoinlands- produkt in Deutschland. Die Wirtschaftslage ist angespannt. Die Konsequenz daraus: Jeder investierte Euro muss sich auszahlen. Oder anders formuliert: Weiterbildung muss sich (wieder) rechnen. Sie als Personalentwickler und Personalentwicklerinnen sind nun gefragt, diesen »Return on Investment« beim betrieblichen Lernen nachzuweisen. Welche ROI-Berechnungen Ihnen dafür zur Verfügung stehen, lesen Sie ab Seite 16. Tatsächlich sind das altbekannte Formeln, die nur recht oberflächliche Werte widerspiegeln. So lange wir uns mit Zufriedenheitsabfragen nach einem Seminar begnügen, wird das auch so bleiben. Unsere Redakteurin Gudrun Porath hat darum für Sie noch tiefer gegraben und Beispiele für innovativere Herangehensweisen recherchiert. Sie zeigt, wie sich Lernprozesse – so komplex sie sein mögen – in harte Zahlen fassen lassen. Dafür müssen aber Sie als Personalentwicklerinnen und Personalentwickler die Evaluationsmethoden verbessern und die Daten nutzen, die Ihnen dann zur Verfügung stehen. Und zwar nicht dafür, dass Sie dem TopManagement im Quartals-Update versichern können, dass Ihr Invest in die Weiterbildung gerechtfertigt ist. Sondern dafür, dass Sie ein höheres Budget erhalten, damit Ihr Unternehmen künftig über die entscheidenden zukunftsgerichteten Skills verfügt. Dabei möchten wir Sie mit dieser Ausgabe unterstützen. Ich wünsche Ihnen viel Inspiration und Erfolg! Kristina Enderle da Silva, Chefredakteurin GIOVANNI MAIO forscht zur „Ethik der Verletzlichkeit“ und konstatiert, dass jeder Mensch verletzlich sei und darum jeder Mensch auch mehr Sorge für andere tragen müsse. Das gelte auch in der Arbeitswelt – gerade Führungskräfte sollten sich damit auseinandersetzen. CHRISTIAN FRIEDRICH (links) und BASTI KOCH führen in der neuen Kolumne „Digitaler Denkraum“ einen offenen Gedankenaustausch über Strategien und Praxiserfahrungen beim digitalen Lernen. In dieser Ausgabe startet Christian Friedrich, Geschäftsführer Haufe Akademie. MAGDALENA NEUNER hat als Biathletin mentale Tiefen überwunden und herausragende Leistung erbracht. In der „Lernreise“ lesen Sie die Zusammenfassung zu ihren größten Lernstationen auf dem Weg dorthin – im Podcast „neues lernen“ können Sie das gesamte Gespräch anhören. Foto: Kevin Voigt/Kontributor/ gettyimages.de Foto Joan Minder Foto: Baschi Bender Foto: Silke Wernet 3
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