Personalmagazin - Neues Lernen 3/2024

Im Zuge der Internationalisierung des IT-Dienstleisters Maiborn Wolff sind hybride interkulturelle Teams zunehmend zu gelebter Praxis geworden. Es gibt Standorte in Deutschland, Tunesien und Spanien. In den Projektteams kam es aufgrund der internationalen und interkulturellen Zusammensetzung immer wieder zu Missverständnissen, unterschiedlichen Erwartungen und Frustration. Um zu einer international funktionalen Firma zusammenzuwachsen, mehr Verständnis für andere Perspektiven zu entwickeln sowie eine neue, transkulturelle Firmenkultur zu gestalten und gemeinsame Lösungen auszuhandeln, wurde in einem Piloten die Lernreise »One Maiborn Wolff« aufgesetzt. Fallbeispiel Dafür haben die Lerndesignerinnen zu Beginn fünf Interviews geführt mit dem Initiator der Lernreise (CEO der Organisation) und mit Führungskräften, die bereits interkulturelle Teams führen. In den Interviews wurde nach konkreten Situationen gefragt, in denen sich der Bedarf eines neuen Lernangebots zeigte. Es wurde beispielsweise gefragt: ➜ Wie kommst du zu der Annahme, dass der Bedarf besteht? Woran genau machst du den Bedarf fest? ➜ Welche Situationen sollten nach der Lernreise anders laufen? Wen betrifft das? Welcher Beitrag wird von der Lernreise konkret erwartet? ➜ Welche Erwartungen hast du bezüglich der Auswirkungen auf die strategischen Unternehmensziele? Aus den Antworten ließen sich die Spalten „Zielgruppe“, „LernIntervention“, „Fähigkeiten“, „operative Ziele“ und „strategische Ziele“ der Impact Map schon teilweise ausfüllen. Ein Beispiel für eine erwartete Fähigkeit ist: „Eine aktive ‚kulturelle Brücke‘ zwischen dem deutschen und dem tunesischen Standort sein“. Als operatives Ziel wurde genannt: „Fähig sein, ganze Projekte mit tunesischen Kollegen und Kolleginnen zu staffen“, als strategisches Ziel „prozentuales Sinken des Remote-Führungsaufwands aus Deutschland“. Eine der Lerninterventionen, die daraufhin gestaltet wurde, war ein interaktiver Workshop zum Thema „psychologische Sicherheit“. Eine interaktive Session zur Gestaltung der Impact Map Um die Impact Map anschließend weiter zu befüllen, haben die Lerndesignerinnen dann ein Treffen von Kollegen mit unterschiedlichem Bezug zur Lernreise organisiert. Dies fand in einer virtuellen Arbeitssession statt. Der Fokus dieser interaktiven Session lag nun darauf, die angestrebten Fähigkeiten zu konkretisieren, also mit dem ganz praktischen Verhalten im Arbeitsalltag in Verbindung zu bringen. Neben den beiden Lerndesignerinnen waren der CEO als Initiator der Lernreise, zwei künftige Teilnehmende, zwei Führungskräfte von Teilnehmenden und der Begleiter der Lernreise dabei. Es wurden zwei Gruppen mit je unterschiedlichen Stakeholdern gebildet: Eine Gruppe befasste sich mit dem gewünschten zukünftigen Arbeitsverhalten. Die Teilnehmenden versetzten sich, jeder für sich, in eine Person hinein, die bereits an der Lernreise teilgenommen haben wird und nach diesem Lernprozess ihre Rolle als Verbinderin zwischen den Kulturen bereits super ausfüllt. Sie stellten sich die Fragen: 26

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