Personalmagazin - Neues Lernen 3/2024

intervention an. Denn wer gut evaluieren will, sollte sich schon zu Beginn des Designens einer Lernintervention Gedanken darüber machen, welche Wirkung durch das Lernangebot erzielt werden soll. Eine Impact Map hilft dabei, ein strukturiertes und in sich stimmiges Lerndesign zu gestalten. Und umgekehrt: Wenn es ein strategisches Organisationsziel gibt, gilt es herauszufinden, in welchen konkreten Situationen sich die einzelnen Kollegen und Kolleginnen in unterschiedlichen Teilen der Organisation anders verhalten sollten, um die gewünschte Veränderung zu erreichen. Eine Impact Map kann dabei helfen, dies herauszufinden. Sie trägt auch dazu bei, dies mit konkreten Lerninterventionen zu verknüpfen, die dazu beitragen könnten, Mitarbeitende bei wirkungsvollem Handeln zu unterstützen. Eine Impact Map erstellen Die Grafik auf Seite 22 zeigt das Beispiel einer Impact Map. Sie wurde für einen IT-Dienstleister erstellt und zeigt das Design einer Lernreise rund um das Thema »Kommunikation«. Diese wurde konzipiert, damit Mitarbeitende dieser Firma sowohl in ihren Kundenprojekten als auch intern wirkungsvoller kommunizieren – das heißt, mit weniger Missverständnissen, in zielführenden genutzten Meetings et cetera. Sie wurde von einer Mitarbeiterin der Lernabteilung gemeinsam mit zukünftigen Teilnehmenden der Lernreise und ihren Führungskräften gestaltet. Es hat sich bewährt, den ersten groben Entwurf basierend auf den verfügbaren Informationen selbst zu erstellen. Dieses erste Konzept wird dann gemeinsam mit Personen, die ein Interesse an der Wirkung der Lernintervention haben, vervollständigt und justiert. Dabei ist an folgende Beteiligte zu denken: Designer der Lernintervention, Auftraggeber der Lernintervention (zum Beispiel Manager oder Managerinnen der Zielgruppe), eine Person aus der Zielgruppe der Lernintervention, (interne) Trainer oder Beraterinnen, die die Intervention begleiten. Um die Impact Map zu erstellen, braucht es erst mal ein großes weißes Blatt Papier sowie eine große Packung Post-its. Für Remote-Teams ist natürlich auch Miro eine gute digitale Variante. Zudem muss die relevante Dokumentation (zum Beispiel Informationen über die Lernintervention und – falls vorhanden – ein Leitbild der Organisation) und Lernmaterialien vorliegen. Ein Zeitfenster von circa 90 Minuten sollte reichen. Das Vorgehen zum Erstellen der Impact Map lässt sich in sechs Schritte aufteilen: 1. U nterteilt das weiße Blatt in sieben Spalten. Jede Spalte bekommt eine Überschrift, die auf ein Element der Impact Map verweist: Zielgruppe, Intervention, Fähigkeiten, (Arbeits-)Verhalten, Indikatoren für erfolgreiches (Arbeits-)Verhalten, operative Ziele, strategische Ziele. 2. Denkt gemeinsam über die Interpretation der sieben Elemente der Impact Map nach. Konsultiert hierzu auch entsprechende Quellen. Haltet jeden Aspekt auf einem Post-it fest. 3. Daraufhin »puzzlet« ihr die Post-its in die Map: Legt sie in die entsprechenden Spalten und versucht, eine logische Linie festzulegen. 4. Stellt fest, welche blinden Flecken es noch gibt und welche Fragen auftauchen. Findet heraus, welche Maßnahmen erforderlich sind, um diese Fragen zu beantworten und die Lücken zu füllen. 5. Übertragt die Impact Map in eine virtuelle Entwurfsversion (zum Beispiel in Miro oder in ein Tabellenkalkulationsprogramm) Zum Nachlesen Der Inhalt dieses Artikels basiert auf dem niederlandischen Buch »Impactonderzoek.« (Verdonschot, S. & Stevens, D. (2021). Impactonderzoek: samen in kaart brengen wat een leertraject oplevert. [Wirkungsforschung: Erfassen, was ein Lernprogramm leistet] Utrecht: Kessels & Smit Publishers.) Zur weiteren Vertiefung: Brinkerhoff, R.O. (2006). Telling training′s story: evaluation made simple, credible and effective. San Francisco (CA): Berrett-Koehler. Zum Download In der App »neues lernen« steht der komplette Fragebogen zur Lernreise Kommunikation sowie das gesamte Analyseschema, das für die Lernreise Kommunikation genutzt wurde, zum Download zur Verfügung. 24 neues lernen – 03/2024

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