18 neues lernen – 03/2024 unterstützen und die Entscheidungsfindung durch datenbasierte Insights zu verbessern. In diesem Zusammenhang wurde People Analytics eingesetzt, um die Auswirkungen von Lernprogrammen auf die Geschäftsergebnisse zu analysieren. So wurde beispielsweise untersucht, wie sich Lerninitiativen auf die Mitarbeiterbindung und das Engagement auswirken, berichtet Ashish Pant, Global Head of People Analytics bei Novartis, im Podcast „Digital HR Leaders“. Seit der Einführung von People Analytics bei Novartis werde die Mitarbeiterentwicklung noch stärker als zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie wahrgenommen. In Zukunft soll People Analytics noch stärker in die Geschäftsbereiche integriert werden. Die Reifephase sieht vor, dass die People Analytics Teams noch näher an den spezifischen Bedürfnissen der verschiedenen Geschäftseinheiten arbeiten, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die direkt auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten sind. Dies wird durch die Einführung von „People Insight Partner“-Rollen erreicht, die direkt mit den Geschäftseinheiten zusammenarbeiten, um spezifische Lösungen bereitzustellen. Auf diese Weise soll auch die Qualität der zu erhebenden Daten verbessert werden. Denn die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen, sauberen und gut kategorisierten Daten in großer Menge ist ein Schlüsselelement für umfassende Analysen, betont Ashish Pant. Fehlerhafte oder unvollständige Daten hingegen können zu Fehlinterpretationen führen und die Glaubwürdigkeit von ROI-Berechnungen untergraben. Grenzen und deren Überwindung Trotz der erweiterten Möglichkeiten durch Data Analytics und KI bleiben Herausforderungen wie die Isolierung von Einflussfaktoren und die Messung langfristiger Auswirkungen bestehen. Die Komplexität von Lernprozessen und deren Auswirkungen auf das Unternehmen erfordern weiterhin eine Kombination von quantitativen und qualitativen Evaluationsmethoden, wie zum Beispiel systemische Ansätze, um ein ganzheitliches Bild des Lernerfolgs zu gewährleisten. Sicher ist jedoch, dass die Bedeutung von Data Analytics und People Analytics in der Evaluation von Learning & Development weiter zunehmen wird. Dies ist sowohl für die Lernenden als auch für die Personalverantwortlichen mit Vorteilen verbunden. Weiterbildungsprogramme können individueller geplant, optimiert und zielgerichteter gesteuert werden. Die effektive Messung des ROI von Corporate Learning unterstreicht zudem den Wert der Personalentwicklung für den Unternehmenserfolg. Durch eine kontinuierliche Verbesserung der Evaluationsmethoden, die auch über finanzielle Berechnungen hinausgehen sollten, und einen offenen Dialog über Best Practices können Personalentwickler sicherstellen, dass ihre Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und sich positiv entwickeln. raums erzielt werden sollten, während die Investitionen zu Beginn getätigt werden sollten. Von Konsolidierung zu Investition Diese Aussage konnte die Personalentwicklung nur treffen, weil nach einer genauen Überprüfung der Lernlandschaft und der Lernprogramme sowohl die Konsolidierungsmöglichkeiten als auch der Return on Investment für das Unternehmen erkannt wurden. Unter anderem konnte durch die Analyse interner und externer Daten nachgewiesen werden, dass die Mitarbeiterfluktuation sinkt, wenn den Mitarbeitenden ausreichend gute Lernmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dem wurden die Kosten für die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeitender gegenübergestellt. Die Notwendigkeit von Weiterbildung konnte auch mit messbaren Indikatoren untermauert werden. Diese Indikatoren lieferten sowohl interne als auch externe Daten. Ausgehend von der neuen Strategie des Unternehmens, sich auf den medizinischen Bereich zu konzentrieren, untersuchten die Verantwortlichen, wie viele Kompetenzen in einem bestimmten Zeitraum überflüssig werden und wie viele Kompetenzen neu erworben oder erweitert werden müssen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Für Novartis bedeutete dies, dass zwar 24 Prozent der Mitarbeitenden innerhalb von drei Jahren eine neue Kompetenz erlernten oder eine bestehende erweiterten, gleichzeitig aber 46 Prozent der Kompetenzen im Unternehmen in den nächsten drei Jahren veralten und irrelevant werden. Den Mehrwert deutlich machen Ein weiterer innovativer Ansatz war die Neubewertung der Weiterbildungsausgaben durch Benchmarking der durchschnittlichen Kosten im Branchenvergleich. Anstatt sich auf Kostensenkungen zu konzentrieren, um den Branchenbenchmark zu erreichen, konzentrierte sich das Unternehmen auf den Mehrwert, indem es den Nutzen einer qualitativ hochwertigen Weiterbildung für das Management hervorhob und dies mit dem öffentlichen Anspruch von Novartis verband, der Beste in der Branche zu sein. Zu diesem Ansatz trug auch bei, dass Novartis ab 2019 ein People Analytics Team einrichtet, um die People & Organization-Funktion des Unternehmens stärker datengetrieben zu gestalten. Mit dem Ziel, eine vollständig datengetriebene Organisation zu werden. Zunächst ging es jedoch darum, den organisatorischen Wandel im Rahmen einer geplanten und ab 2022 umgesetzten Neuausrichtung zu Wer die Wirkung von Lernprozessen schwarz auf weiß nachweisen kann, muss nicht um Budgets bangen, sondern kann sie sogar erhöhen.
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