Personalmagazin - Neues Lernen 3/2023

E Eigentlich gibt es sie nicht, die eine virtuelle Welt. Zwar benutzen wir heute den Begriff „Metaverse“ als Synonym für eine digitale Parallelwelt, die sich über die Grenzen traditioneller Online-Plattformen hinaus erstreckt und in der sich Realität und virtuelle Welt vermengen. Aber das ist der Marketingmacht von Meta zu verdanken. Es war das Jahr 2021, als Facebook seinen Firmennamen in Meta änderte und damit das Metaverse in die Schlagzeilen brachte. Nur wenige Wochen danach präsentierten Microsoft, NVIDIA und Hyundai ihre Vision und Strategie zumMetaverse und kündigten zahlreiche Aktivitäten an. Doch die Veränderungen passieren im Stillen. Unternehmen wie BMW, Siemens, die Deutsche Bahn, Würth oder EOS haben begonnen, das Thema „Metaverse“ für ihre Produkte und Dienstleistungen im Sinne des Kundennutzens zu denken und die Transformation einzuleiten. In der virtuellen Umgebung werden kollaborative Fabriken geplant, digitale Zwillinge von Produkten und Standorten entworfen, kollaborative Support- und Wartungsprozesse installiert oder neue Branding-Welten entworfen. Metaverse ist mehr Auch der Einsatz von Lösungen und Konzepten im Bereich der Aus- und Weiterbildung wird von einigen Unternehmen erkannt und aufgegriffen. Hier sind unter anderem Würth, Techem oder SAP zu nennen, die bereits erste Ideen umsetzen Die digitale Transformation der Arbeitswelt bringt kontinuierlich innovative Technologien und Ideen hervor. Eine dieser Neuerungen ist das Konzept des Metaverse. Die Personalentwicklung steht nun vor der Herausforderung, die Möglichkeiten und Potenziale dieser virtuellenWelt für professionelle Lern- und Entwicklungsprozesse zu erkunden und gewinnbringend einzusetzen. und Erfahrungen sammeln. Dort werden Lernstrategien um eine „Metaverse“-Perspektive in den Unternehmen konkret weiterentwickelt und umgesetzt. Es stellt sich also die Frage, wie wir im Umfeld von Lernen, Ausbildung, Bildung und neuer Arbeitswelt mit dem Metaverse umgehen müssen. Welche neuen Konzepte und Möglichkeiten gibt es? Welche Herausforderungen und Rahmenbedingungen bilden die Grundlage für neue Arrangements? Welche Grundprinzipien bilden die Basis für ein Metaverse? Wichtige Funktionen und Prinzipien R die Räumlichkeit R die Kollaboration R die Darstellung des Individuums über ein virtuelles Abbild mithilfe eines Avatars R die Nutzung neuer immersiver Technologien rund um Virtual Reality (VR)/Augmented Reality (AR) und 3D R der Einbezug von KI oder die Interoperabilität/Persistenz von virtuellen Welten und deren beweglichen Inhalten Da es derzeit noch kein Metaverse im Sinne einer einzigen, übergreifenden virtuellen Welt gibt, sondern nur einzelne Systeme, die nach den genannten Prinzipien funktionieren, aber untereinander noch keine Inhalte und deren Bedeutung austauschen können, also nicht interoperabel sind, werden Insellösungen gebaut und angeboten. Durch weltweite Aktivitäten versuchen Unternehmensnetzwerke, die notwendigen Standards zu definieren und mit Leben zu füllen. Der Metaverse Campus – eine Welt ist nicht genug Um diese komplexe Welt und ihre Prinzipien erlebbar zu machen und erste Ansätze selbst zu erfahren und damit zu verstehen, wurde 2022 der „Metaverse Campus“ initiiert. Hier werden in verschiedenen virtuellen Lern-, Kreativ- und Arbeitswelten die Konzepte und Ansätze rund um das Metaverse erlebbar und begreifbar gemacht. Diese virtuellen Welten sind speziell auf die Aus- und Weiterbildung, Event und Arbeitsprozesse ausgerichtet, sollen Berührungsängste abbauen und Anwendungsszenarien und Prinzipien nicht nur theoretisch erklären, 79 Digitalisierung

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