Personalmagazin - Neues Lernen 3/2023

Alles echt? Seit Jahren geistert das Thema »Neuroleadership« durch denWeiterbildungsmarkt und verspricht einen neuenwirkungsvollen Führungsansatz. Doch was steckt dahinter? Undwie wissenschaftlich fundiert sind die entsprechenden Angebote? Eine kritische Analyse. D ie Bescheidenheit in Person ist Friederike Fabritius nicht gerade: Sie sei eine „Wegbereiterin auf dem Gebiet der Neuroleadership“, heißt es auf ihrer Webseite. „Ihre gehirnbasierten Leadership-Programme haben die Art und Weise verändert, wie Fortune500-Führungskräfte denken, innovativ sind und mit Veränderungen umgehen.“ Sie ist danach Alumna von McKinsey & Company, hat am Max-PlanckInstitut für Hirnforschung gearbeitet und ist Mitglied des gesellschaftspolitischen Beirats der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech). Zudem ist sie „WallStreet-Journal-Bestsellerautorin“, weil ihr Buch „Flow@ Work: Gehirngerecht führen“ dort auf der Bestellerliste der meist verkauften Bücher stand. Fabritius propagiert das Konzept der Neurosignatur. Danach hat jeder seinen persönlichen Neurotransmitter-Mix im Gehirn. Vier chemische Substanzen und Hormone sollen einen Menschen prägen: Dopamin, Serotonin, Östrogen und Testosteron. Sie stimulieren laut Fabritius verschiedene Areale des Gehirns und sorgen für Persönlichkeitszüge, 59

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