23 03 / 24 PERSONALquarterly ordnung des dem Betrieb zur Verfügung stehenden Personals zu den durchzuführenden Leistungsprozessen als auch die Zuordnung in Prozessen nicht gewerblicher Ausleihe sowie in (Off-the-Job-)Schulungsprozessen. Berechnung des Personalbedarfs Der Personalbedarf hängt von drei Hauptdeterminanten ab. Diese sind (1) das betriebliche Leistungsprogramm (Wie viel und was ist zu produzieren?), (2) die Arbeitszeit pro Arbeitskraft und Bezugszeitraum sowie (3) die Arbeitsproduktivität (zu erbringende Leistung je Arbeitszeiteinheit oder je Arbeitskraft und Bezugszeitraum) (Spengler et al., 2019, S. 121). Zu (1): Das Leistungsprogramm messen wir in Arbeitseinheiten pro Bezugszeitraum (z. B. zu produzierende Stücke am Tag, in der Woche oder im Monat). Zu (2): Bei der Arbeitszeit pro Arbeitskraft und Bezugszeitraum geht es zum Beispiel um die täglich, wöchentlich oder monatlich zur Verfügung gestellte Arbeitszeit einer Arbeitskraft. Zu (3): Die zu erbringende Leistung je Arbeitszeiteinheit wird zum Beispiel in zu produzierenden Stücken am Tag, in der Woche oder im Monat beziehungsweise in zu produzierenden Stücken je Arbeitskraft pro Tag, Woche oder Monat gemessen. Der Personalbedarf kann dann nach folgender Gleichung berechnet werden: Personalbedarf = zu erbringende Leistung Bezugszeitraum zu erbringende Leistung Arbeitszeiteinheit × Arbeitszeit Arbeitskraft × Bezugszeitraum Beispiel (Spengler et al., 2019, S. 133): Ein Automobilzulieferer produziert genau eine Reifenart, und die vom einzigen Kunden abgenommene Anzahl an Reifen ist für die nächsten drei Jahre vertraglich festgelegt. Um die vereinbarte Reifenanzahl liefern zu können, produziert das Unternehmen derzeit 480 Reifen in der Woche. Aufgrund von Erfahrungswerten ist bekannt, dass ein Mitarbeiter im Durchschnitt einen Reifen pro Arbeitsstunde herstellt. Aktuell arbeiten die Mitarbeitenden 40 Stunden in der Woche. Die Produktion von 480 Reifen pro Woche entspricht dem betrieblichen Leistungsprogramm, die Arbeitsproduktivität beträgt einen Reifen pro Stunde und die Arbeitszeit ist fixiert mit 40 Stunden pro Arbeitskraft und Woche. Eingesetzt in die obige Berechnungsgleichung ergibt sich: Personalbedarf = 480 Reifen Woche = 12 Arbeitskräfte 1 Reifen Stunde × 40 Stunden Arbeitskraft × Woche Effekte der Viertagewoche auf den Personalbedarf Die Diskussion um die Einführung der Viertagewoche bezieht sich im Kern auf zwei verschiedene Varianten. Zum einen wird über eine sogenannte Arbeitszeitverdichtung und zum anderen über eine Arbeitszeitreduktion diskutiert (Zander, 2023, S. 21-24). Bei einer Arbeitszeitreduktion unter Bezug auf eine Viertagewoche wird die wöchentliche Arbeitszeit möglicherweise von zum Beispiel 40 auf 32 Stunden reduziert. Dahingegen wird bei einer Arbeitszeitverdichtung die Arbeitszeit bei gleichbleibendem Volumen (z. B. 40 Stunden pro Woche) in einem verkürzten Zeitraum (z. B. an vier anstatt fünf Tagen) erbracht. Dementsprechend ergibt sich im Beispiel des letzten Satzes eine tägliche Arbeitszeit von zehn anstelle von ABSTRACT Forschungsfrage: Welche personalwirtschaftlichen Implikationen ergeben sich aus der potenziellen Einführung einer Viertagewoche in Form einer Arbeitszeitreduktion? Methodik: Analyse möglicher Veränderungen personalwirtschaftlicher Größen bei der Einführung einer Viertagewoche im Kontext der strategischen Personalplanung und Personalführung Praktische Implikationen: Unternehmen sollten bei der Einführung einer Viertagewoche sowohl korrespondierende Erlös- als auch Kostengrößen in die Betrachtung einbeziehen und dementsprechend situationsangemessen über die Einführung einer Viertagewoche entscheiden. Quelle: Eigene Darstellung; Spengler et al., 2019, S. 363 Abb. 1: Primärdeterminanten des Personalbedarfs Arbeitszeit Arbeitsproduktivität Leistungsprogramm Primärdeterminanten des Personalbedarfs
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