58 PERSONALquarterly 04 / 23 SERVICE_PRAXISBLICK PERSONALquarterly: Was beeindruckt Sie an Wissenschaft? Kai Sponer: Da ich ein digital-affiner Mensch bin, beeindrucken mich die Fortschritte im Bereich KI und des maschinellen Lernens sehr. Ich bin gespannt, welchen Weg wir da einschlagen. PERSONALquarterly: Die Wissenschaft hat in der Gesellschaft zuletzt an Vertrauen eingebüßt. Was tun? Kai Sponer: Ich finde den Vertrauensverlust sehr schade, würde ihn jedoch als Chance begreifen, den Menschen erneut die Aufgaben und Möglichkeiten der Wissenschaft näherzubringen. PERSONALquarterly: Welche Berührungspunkte haben Sie persönlich mit der Wissenschaft? Kai Sponer: Ich hatte während meines Studiums der BWL an der HS in Pforzheim naturgemäß Berührung mit der Wissenschaft und freue mich daher umso mehr, im Rahmen meiner jetzigen Rolle zu Digitalisierung und New Learning an diversen Hochschulen regelmäßig mit der Wissenschaft arbeiten zu dürfen. PERSONALquarterly: Welche Projekte machen Sie mit der Wissenschaft? Kai Sponer: Wir arbeiten in der BSH über verschiedene Fachbereiche hinweg mit wissenschaftlichen Institutionen. Und im Global Learning Campus, dem Bereich, der weltweit für die Personalentwicklung verantwortlich ist, haben wir gerade ein Forschungsprojekt über Zukunftskompetenzen mit dem Institut für digitale Transformation in Arbeit, Bildung und Gesellschaft der Hochschule Kempten abgeschlossen. Die Erkenntnisse sind für uns sehr hilfreich, um im nächsten Schritt konkrete Fachbereiche und Entwicklungsfelder zu definieren und entsprechende Lernprogramme zu entwickeln. PERSONALquarterly: Von wem ging die Initiative aus? Kai Sponer: Die ging von Unternehmensseite aus. Wir suchen regelmäßig Institute für diverse Fragestellungen, werden jedoch auch häufig mit unterschiedlichsten Forschungsthemen angesprochen. Passen die Themen zu unserer strategischen Ausrichtung, sind wir durchaus offen für Kooperationen. PERSONALquarterly: Kann die Wissenschaft helfen, das Personalmanagement in den Unternehmen besser zu machen? Kai Sponer: Wir haben bisher gute Erfahrungen im Umfeld Personalentwicklung mit der Wissenschaft gemacht. Die Wissenschaft kann hier bereichernd sein, neue Perspektiven eröffnen, Ideen validieren oder verwerfen und helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. PERSONALquarterly: Haben Sie ein Beispiel, wo Wissenschaft geholfen hat, bessere Entscheidungen zu treffen? Kai Sponer: Das zuvor genannte Projekt mit der Hochschule in Kempten hat uns geholfen, Zukunftskompetenzen zu ermitteln bzw. zu validieren. Diese sind für uns als Unternehmen kritischer denn je. Wir befinden uns in einem starken Wandel unserer Absatzmärkte, der Konsumentenbedürfnisse, aber auch der Bedürfnisse unserer Belegschaft und der zukünftigen Mitarbeitenden. Wir haben jedoch auch schon gezielte Lernprogramme zu Digitalisierung und Digitaler Transformation entwickelt, bei denen unsere Partnerhochschule aus neutraler Warte validiert hat und die Differenzen zwischen Wissenschaft und gelebter Praxis aufgezeigt hat. Diese beiden Perspektiven wurden von unseren Lernenden als äußerst bereichernd und wertvoll bewertet. PERSONALquarterly: Haben Sie Wünsche an die Wissenschaft? Kai Sponer: Wir arbeiten auf gutem Niveau mit der Wissenschaft und sind stets daran interessiert, neue Impulse zu erhalten und eine noch praxisorientiertere Zusammenarbeit zu etablieren. Der PERSONALquarterly-Fragebogen PQ stellt Personalverantwortliche vor, die im Austausch mit der Wissenschaft stehen und so Personalarbeit voranbringen. Diesmal: Kai Sponer, Bosch Siemens Hausgeräte KAI SPONER ist Head of Global Learning Campus bei der BSH Hausgeräte GmbH in München.
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