PERSONALquarterly 04 / 23 18 SCHWERPUNKT_NEW WORK Um Unterschiede im Verhalten zwischen Individuen, die in derselben Gruppe arbeiten, zu erfassen, unterscheiden wir zwischen dem Championing-Niveau – dem durchschnittlichen Ausmaß an Championing der Teammitglieder – und Championing-Unterschieden – den Abweichungen im Championing zwischen Teammitgliedern. Um ein realistisches Verständnis dafür zu gewinnen, wie Championing die Implementierung auf Teamebene beeinflusst, berücksichtigen wir beide Faktoren und ihr Zusammenspiel. Der theoretische Ansatz Change Champions sind in der Lage, veränderungsunterstützende Überzeugungen und Verhaltensweisen auf andere zu übertragen. Sie können die Denkweise und das Verhalten anderer in der Organisation im Hinblick auf Veränderungen positiv beeinflussen, indem sie ihre Überzeugungen über eine Veränderung vermitteln, dadurch Unsicherheit reduzieren und andere aktivieren. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass Teams, die ein höheres Championing-Niveau aufweisen, sich gegenseitig bestärken, die Veränderung wirklich umzusetzen. Teams mit hohem Championing-Niveau sind daher eher in der Lage, eine positive Sichtweise auf Veränderungen einzunehmen und damit eine höhere Implementierungseffektivität zu erreichen. Auf der Grundlage von Forschung zum Einfluss von starken Situationen auf Verhalten von Mitarbeitenden (die sog. „situational strength theory“, vgl. Meyer et al., 2010, für einen Überblick) ist anzunehmen, dass bei den Auswirkungen von Championing im Teamkontext nicht nur das Niveau, sondern auch Championing-Unterschiede zwischen den Teammitgliedern eine wichtige Rolle spielen. Wenn es innerhalb einer Gruppe nur geringe Unterschiede im Championing-Verhalten gibt, werden klare und eindeutige Signale über die akzeptablen und vorherrschenden Verhaltensnormen gesendet. Hier ABSTRACT Forschungsfrage: Mitarbeitende, die andere aktiv von einer Veränderung überzeugen – Champions – tragen zu einem erfolgreichen Wandel bei. Aber welche Auswirkungen haben Ähnlichkeiten und Unterschiede im Championing von Teammitgliedern auf die Implementierungseffektivität? Methodik: Während eines Change in einem Technologieunternehmen wurden zu zwei Zeitpunkten Befragungsdaten gesammelt und mit Strukturgleichungsanalysen ausgewertet. Praktische Implikationen: Managerinnen und Manager sollten sich nicht nur auf die Reaktionen einzelner Mitarbeitender konzentrieren, sondern das gesamte Team in den Blick nehmen. Quelle: Eigene Darstellung Abb. 1: Vergleich zweier Teams mit geringen und hohen Unterschieden im Championing 5 4 3 2 1 0 1 2 3 4 5 Häufigkeit Team A: Geringe Unterschiede im Championing zwischen Teammitgliedern Championing-Verhalten der einzelnen Teammitglieder (1 = überhaupt kein Championing bis 5 = umfassendes Championing) 5 4 3 2 1 0 1 2 3 4 5 Häufigkeit Team B: Hohe Unterschiede im Championing zwischen Teammitgliedern Championing-Verhalten der einzelnen Teammitglieder (1 = überhaupt kein Championing bis 5 = umfassendes Championing)
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