40 PERSONALquarterly 03 / 22 NEUE FORSCHUNG_REKRUTIERUNG konzentrieren. Schließlich könnte untersucht werden, nach welchen Kriterien Unternehmen sich überhaupt entscheiden, bestimmte Bindungsmaßnahmen für ehemalige Mitarbeitende anzubieten. Praktische Implikationen Die Studie liefert eine Grundlage für empirisch fundierte Empfehlungen, wie Unternehmen die Beziehung zu bekannten Talenten an Hochschulen stärken können. Denn Studierende, insbesondere Praktikanten, zeigen sich oft interessiert an ihren ehemaligen Arbeitgebern und sind als „Boomerang Employees“ und auch als Multiplikatoren ein attraktiver Talentpool. Gezielte Bindungsmaßnahmen zahlen sich hier aus: Sie erhöhen – über die Zufriedenheit mit der Berufserfahrung hinaus – das Verbundenheitsgefühl mit dem ehemaligen Arbeitgeber und fördern so konkrete Handlungsabsichten wie die Rückkehrintention und die Weiterempfehlungsbereitschaft. Dabei nutzen Unternehmen einen breiten Mix an Bindungsmaßnahmen: Sie informieren über Neuigkeiten aus dem Unternehmen oder bieten weitere Beschäftigungen (z. B. Werkstudententätigkeiten) an. Häufig genutzt werden außerdem eher lose Verbindungen wie bspw. Möglichkeiten für Gespräche oder unorganisierte Treffen auf Hochschulmessen. Von organisierten Treffen und Bindungspraktiken, die mehr Vorbereitung oder konzeptionelle Überlegungen erfordern, wird dagegen seltener berichtet. Die Ergebnisse decken somit noch Potenzial auf, wie man den Kontakt zu ehemaligen Auszubildenden und Praktikanten zusätzlich pflegen kann. Unternehmen steht ein breites Spektrum an Instrumenten des Talent Relationship Management zur Verfügung – es gilt, damit aktiv zu arbeiten.
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