Personal Quarterly 3/2022

27 03 / 22 PERSONALquarterly Ausblick Dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hybride Arbeitsmodelle schätzen gelernt haben, zeigen die Ergebnisse zahlreicher Befragungen. Bspw. ergab eine von McKinsey & Company durchgeführte Studie, dass mehr als die Hälfte der Befragten gerne mindestens drei Tage pro Woche mobil arbeiten würde, 29 % würden sogar kündigen, wenn sie wieder vollständig im Büro arbeiten müssten (Alexander et al., 2021). Die Zeit der „Präsenzkultur“ ist also in vielen Unternehmen passé. Damit einher geht die Herausforderung, die emotionale Bindung der Mitarbeitenden an ihren Arbeitgeber aufrechtzuerhalten. Dies zu erreichen, ist eine gemeinsame Aufgabe von HR- und Kommunikationsverantwortlichen. Zum einen ist es wichtig, gut zuzuhören, die Bedürfnisse und Herausforderungen seitens der Mitarbeitenden in Erfahrung zu bringen und Feedback einzuholen. Zum anderen müssen geeignete Kommunikationsanregungen geboten werden, wofür sich digitale Plattformen und Instrumente gut eignen. Damit die Instrumente effektiv eingesetzt werden, sind Anleitungen und Hilfestellungen anzubieten, was wofür besonders geeignet ist. Auch müssen für die Arbeit vor Ort geeignete Kommunikations- und Kollaborationsräume zur Verfügung gestellt werden. Denn die Zeiten, in denen man sich persönlich trifft, werden in Zukunft kostbarer werden und sind dementsprechend effizient zu nutzen und effektiv zu gestalten. Die Arbeit in einem zunehmend virtuellen und flexiblen Arbeitsumfeld erfordert einen selbstständigeren Arbeits- und Kommunikationsstil. Daher gilt es, die Mitarbeitenden zu befähigen, effektiv miteinander zu kommunizieren. Vor allem Führungskräfte sehen sich neuen Herausforderungen gegenüber, im hybriden Arbeitskontext die Beziehung mit ihren Mitarbeitenden und innerhalb der Teams zu pflegen. Hierfür brauchen sie die Unterstützung von Fachexperten, die aus dem HR-Bereich, der Kommunikation oder auch aus der IT stammen. Dies bedeutet, dass diese Fachleute zukünftig noch enger als bisher zusammenarbeiten müssen, um zukunftsfähige Arbeits- und Kommunikationsformen zu entwickeln. Ein Schulterschluss über die Fachgrenzen hinweg ist also eine Notwendigkeit und auch eine große Chance, um die Mitarbeiterkommunikation in einer zunehmend virtuellen Arbeitswelt zukunftsfähig zu gestalten. LITERATURVERZEICHNIS Allen, N. J./Meyer, J. P. (1990): The measurement and antecedents of affective, continuance and normative commitment to the organization. Journal of Occupational Psychology, 63(1), 1-18. Alexander, A./De Smet, A./Langstaff, M./Ravid, D. (2021): What employees are saying about the future of remote work. 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(2021): Keeping up the spirit. Internal communication in an increasingly virtual work environment. Communication Insights, Issue 13. Leipzig, Germany: Academic Society for Management & Communication, verfügbar unter: https://www. akademische-gesellschaft.com/fileadmin/webcontent/Publikationen/Communication_Insights/AGUK_CommunicationInsights__13_Keeping_up_the_spirit_December_2021.pdf UNIV.-PROF. DR. SABINE EINWILLER Professur für Public Relations Forschung Universität Wien E-Mail: sabine.einwiller@univie.ac.at https://ccom.univie.ac.at/team/sabineeinwiller/ SUMMARY Research question: How can employee communication strengthen affective organizational commitment in the face of increasingly virtual collaboration? Methodology: Qualitative interviews, survey Practical implications: Communication aiming at participation and appreciation is particularly effective, which requires obtaining feedback, providing interactive platforms, and coaching employees and managers. Communication and HR must collaborate.

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