17 03 / 22 PERSONALquarterly und Mitarbeitende ein gemeinsames Verständnis zum Thema Wellbeing am Arbeitsplatz entwickeln (Bowen/Ostroff, 2004). 1. Positive Gefühle Barbara Fredrickson brachte mit der Broaden-and-Build-Theorie zum Ausdruck, dass sich hinter positiven Emotionen weitaus mehr verbirgt als Behaglichkeit. Ihre Theorie beschreibt die Aufwärtsspirale, die durch positive Emotionen wie Dankbarkeit, Mitgefühl und Wohlwollen in Gang gesetzt wird und wie die Expansion von Denkmustern und Verhaltensweisen zusätzliches Potenzial freisetzen kann (Fredrickson, 2013a). Dies erklärt sich durch eine gesteigerte Grundaktivität und erweiterte Reizwahrnehmung und Verarbeitung, die sich u. a. positiv auf Problemlösungsverhalten und Abstraktionsvermögen auswirkt. Wie sich Personalverantwortliche diesen erstrebenswerten Dominoeffekt zu eigen machen können, indem Kommunikationsmaßnahmen implementiert werden, die positive Emotionen anstoßen, erläutern wir am Beispiel von Dankbarkeit, Mitgefühl und Wohlwollen. 1.1 Dankbarkeit Es ist Dezember 2021. Ein unverhoffter Brief liegt im Briefkasten. Keine Rechnung. Auf den ersten Blick scheinbar auch keine Weihnachtspost. Oder doch? „Ich möchte dies als Gelegenheit nehmen, mich herzlich für Ihre Mitarbeit im vergangenen Jahr zu bedanken …“ ABSTRACT Forschungsfrage: Wir möchten mit diesem Beitrag zeigen, wie Kommunikation zum Katalysator werden kann, welcher Wellbeing am Arbeitsplatz strategisch und passend zum Unternehmen positioniert, um das Potenzial Mitarbeitender zu fördern. Methodik: Qualitative Bewertung der Literatur zu Faktoren, die Wellbeing am Arbeitsplatz stärken Praktische Implikationen: Interventionen, die Wellbeing am Arbeitsplatz fördern und wissenschaftlich längst validiert sind, können mithilfe von Kommunikation eines Wellbeing-Mindsets fest in Unternehmen verankert werden. Abb. 1: Wellbeing-Faktoren und mögliche Kommunikationsmaßnahmen Quelle: Eigene Darstellung, inspiriert durch Seligmans PERMA-Modell (2011) und Luthans et al., PsyCap (2007) Dankbarkeit Mitgefühl, Wohlwollen Flow Achtsamkeit Zugehörigkeit, Verbundenheit Teamgeist, Hilfsbereitschaft Arbeit als Sinnstifter Stärkenfokus Arbeitsumgebung Führung Positive Gefühle (P) Gleichzeitige Stärkung des psychologischen Kapitals der Mitarbeitenden: Selbstwirksamkeit Optimismus Hoffnung Resilienz PERMA- Modell Engagement (E) Beziehungen (R) Sinnhaftigkeit (M) Erfolg (A) handschriftliche Dankesbriefe des direkten Vorgesetzten monatliche „RAOK“- Initiativen Schaffung von „Flow“-Inseln durch attraktive Beschilderung Open Invites, „Mindful Lunch“, „Mindful Walk“ Teamnamen, Teamsymbolik „Name Your Work Hero“ Contest Tools zur Selbstkenntnis thematisieren Kernstärken integriert in Emailsignatur IdeenWettbewerbe mit Budget für Umsetzung „Fail Forward“ Open Mic Nights WellbeingFaktoren Kommunikationsmaßnahmen
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