PersonalQuarterly 2/2022

55 02 / 22 PERSONALquarterly 5 4 3 2 1 Positiver Affekt Negativer Affekt Produktivität erhoben wurden. Insgesamt konnten die Daten von 94–108 Teilnehmenden (80–92 %) für die verschiedenen Analysen verwendet werden. 26 % der Teilnehmenden waren weiblich und das durchschnittliche Alter der Teilnehmenden lag bei 38 Jahren (SD=9,46). 48,3 % der Teilnehmenden stammten aus der DACHLI-Region2, 22 % aus dem Vereinigten Königreich, 12,7 % aus den USA und 17 % aus Indonesien. Die Operationalisierung der Untersuchungsvariablen erfolgte auf Basis etablierter Messinstrumente, die alle eine ausreichende Reliabilität im vorliegenden Datensatz aufwiesen (Cronbachs Alpha ≥ 0.70). Die Daten wurden mittels Mittelwertvergleichen sowie (quadratischer) Regressionsanalysen mit robusten Schätzern ausgewertet.3 Die Ergebnisse der Analysen sind in den Abbildungen 1 bis 4 dargestellt. Funktionierte Homeoffice während der Pandemie? Sachebene versus Emotionsebene Obgleich bisherige empirische Forschung zeigen konnte, dass Homeoffice ein wichtiges Mittel zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 darstellt (Kunze/Hampel/ Zimmermann, 2021), wurde es bei vielen Unternehmen sowie der öffentlichen Verwaltung nur zögerlich eingeführt (Bruch/ Meifert, 2020). Ein wesentlicher Faktor, der von vielen Unternehmen als Gegenargument zu Homeoffice angeführt wird, ist die vermeintliche Reduktion der Produktivität der Mitarbeitenden in solchen Arbeitskontexten. Die zugrunde liegende, jedoch oft nur wenig zutreffende Grundprämisse basiert auf ABSTRACT Forschungsfrage: Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich durch Homeoffice und wie muss Führung in diesem Kontext gestaltet werden? Methodik: Unter Verwendung eines multimethodischen Datensatzes von 108 Mitarbeitenden kamen Mittelwerts- und Regressionsanalysen zum Einsatz. Praktische Implikationen: Zwei bis drei Tage Homeoffice pro Woche haben positive Effekte für Mitarbeitende. Leistungsorientierte Führung kann in Kombination mit Homeoffice zum Burn-out-Beschleuniger werden. Mit unterstützender Führung können Erschöpfung verhindert und positive Effekte von Homeoffice gefördert werden. Quelle: Eigene Darstellung Abb. 1: Mittelwertvergleiche von positivem und negativem Affekt sowie selbsteingeschätzter Produktivität Hinweis: n. s. = nicht signifikant * = p ≤ 0.05 *** = p ≤ 0.001 Fehlerbalken sind -/+ eine Standardabweichung Homeoffice Vergleichsgruppe (Büro, Kunde oder mobil) 2 Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein 3 Detaillierte Informationen zu den verwendeten Messinstrumenten und statistischen Analysen sind vom Erstautor auf Anfrage erhältlich. * n. s. ***

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