19 02 / 22 PERSONALquarterly Kolleginnen und Kollegen und Führungskräfte. Daher gilt es, das Lerntransfersystem (vgl. Kauffeld, 2016) und dabei vor allem das organisationale Arbeitsumfeld im Vorfeld und während einer Weiterbildungsmaßnahme zu gestalten und so Bedingungen zu schaffen, die den Transfer ermöglichen. Transferprojekte als Bindeglied Durch die Verzahnung eines konkreten, im Vorfeld mit der Unternehmensleitung abgestimmten Projekts (bspw. die Digitalisierung einzelner Arbeitsschritte in der Qualitätskontrolle der Produktion, die Einführung neuer Technologien für automatisierten visuellen Prüfungen oder die Erschließung neuer Vertriebskanäle via Social Media) kann mit den vermittelten Trainingsinhalten sowohl der Kompetenzentwicklung der teilnehmenden Mitarbeitenden als auch der Weiterentwicklung des Unternehmens gedient werden. Das beschriebene Vorgehen dient dazu, Personalentwicklung mit Organisationsentwicklung über ein Transferprojekt zu verbinden, indem Mitarbeitende neue Kompetenzen erlangen, die sie direkt in das Unternehmen hineintragen. Dies ist der explizite, in einer ABSTRACT Forschungsfrage: Wie können Veränderungen in Unternehmen durch die Weiterbildung von Mitarbeitenden angestoßen und umgesetzt werden? Methodik: Fallbeispiel Praktische Implikationen: Megatrends fordern von Unternehmen, Veränderungen anzustoßen und umzusetzen. Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, wie Weiterbildung genutzt werden kann, um organisationale Entwicklung voranzutreiben. Abb. 1: Qualifizierung, Anwendung und Lernen innerhalb und außerhalb eines Unternehmens in Vergangenheit und Zukunft Quelle: In Anlehnung an Baitsch, 1998; Kauffeld/Paulsen, 2018 * VUKA-Arbeitswelt beschreibt kontinuierliche Veränderungen, denen u.a. Arbeitsinhalte, -formen und -ortschaften unterliegen. Das Akronym VUKA steht in diesem Zusammenhang für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Amibivalenz (Kauffeld/Paulsen, 2018). Früher getrennte Anwendungs- und Lernphasen bei vertretbarer Effizienz 90er Jahre getrennte Anwendungs- und Lernzeiten bei sinkender Effizienz Vision der 90er keine gedankliche Trennung zwischen Anwendung und Qualifizierung Unsere Vision • Wissensinput von extern • Lernen um die Organisation zu verändern • Anwendung, Arbeit & Lernen verschmelzen • stabile Prozesse • überschaubare Informationen • kurzlebige Prozesse • Informationsüberfluss • lernfähige Prozesse • situationsgerechte Informationen • disruptive Technologien erfordern neue Prozesse • unsichere Informationen (VUKA-Welt*) Q = Qualifizierung L = Lernen A = Anwendung Q A A A A A A A A A A A L L L L L L A A + L intern A + L Q Q Q Q Q Q Q Q extern
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