Personal Quaterly 1/2022
PERSONALquarterly 01 / 22 32 SCHWERPUNKT _ARBEITGEBERBEWERTUNGEN ternehmen präsentieren, um negative Wahrnehmungen der Atmosphäre zu vermeiden. Um eine positive Atmosphäre zu schaffen, sollte darüber hinaus insbesondere der Zusammen- halt unter Kollegen sowie die Qualität der Manager als Füh- rungskräfte gefördert werden. Implikationen und Diskussion Zusammenfassend zeigen die hier durchgeführten Studien, dass Arbeitgeberbewertungsplattformen wertvolle Informati- onen enthalten, die über die Einschätzung der Arbeitgeberat- traktivität für potenzielle Bewerber hinausgehen. So können Arbeitgeber aus den Bewertungen wichtige Hinweise zu bis- her oftmals nicht vermuteten und somit wenig berücksichtig ten Einflussgrößen gewinnen. Hierauf basierend lassen sich konkrete Maßnahmen zur Umsetzung eines erfolgreichen Em- ployer Brandings sowie zur Stimulierung der Weiterempfeh- lungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter ableiten. Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Job- und Ar- beitgebermerkmalen und der Weiterempfehlungsbereitschaft von Mitarbeitern zeigt, dass Arbeitsatmosphäre, Vorgesetz- tenverhalten und Kommunikation die drei stärksten direkten Treiber der Weiterempfehlung sind. Arbeitgeber sollten somit einen besonderen Fokus auf diese scheinbar weichen Faktoren legen. Zusätzlich führen jedoch auch bestimmte Arbeitsplatz- merkmale, insbesondere flexible Arbeitszeiten, flexible Nut- zungsmöglichkeiten und Arbeitsplatzdesign, zu beachtlichen direkten und indirekten Effekten. Sie weisen damit ein deut- liches Potenzial für die Weiterempfehlung auf. Arbeitgebern wird daher geraten, das bisher ungenutzte Potenzial der Ar- beitsplatzgestaltung als zusätzliches Instrument im Rahmen des internen und externen Employer Brandings zu nutzen. Gehen Arbeitgeber diesen Schritt, sollten sie die Gestaltung der Arbeitsplätze nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Bewerber sichtbar machen. Dies kann bspw. über Fotos oder Quelle: Eigene Darstellung Hinweis: Dargestellt ist die Häufigkeit der Themen in den Kommentaren zu positiven und negativen Bewertungen. Die Häufigkeit ergibt sich durch die Häufigkeit der untergeordneten Codes in den Kommentaren. Schlechte Unternehmensführung/Organisation Nette Kollegen Schlechte direkte Führungskräfte Physische und emotionale Belastung Fehlender Kollegenzusammenhalt Negative Bewertungen Häufigkeit des Vorkommens Abb. 5: Häufigkeit der inhaltlichen Themen in Kommentaren zu positiven und negativen Bewertungen Zusammenhalt unter Kollegen Emotionale Verbundenheit Bürogestaltung Gute Führungskräfte Moderne Arbeitsorganisation Unternehmenskultur 0 50 100 300 150 350 200 400 250 450 500 Positive Bewertungen Häufigkeit des Vorkommens 0 50 100 300 150 350 200 400 250 450 500
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