Personal quarterly 4/2022

8 SCHWERPUNKT_INTERVIEW PERSONALquarterly 04 / 22 unseren internen Prozessen zu schrauben – wir haben viel automatisiert und digitalisiert, werden hier aber von unserem Wachstum eingeholt und müssen permanent nachjustieren. Anja Düker: Wir sind ein eingeschworenes Team mit einer gemeinsamen Vision – dabei wird neben der Arbeit auch viel gelacht, mal diskutiert und natürlich gefeiert. Das einfachste Beispiel: Wir duzen uns alle und legen viel Wert darauf, innerhalb wie außerhalb der klassischen Arbeitszeiten zusammenzukommen. Dadurch sind unter den Mitarbeitern viele langjährige Freundschaften entstanden und wir bieten viele Möglichkeiten, um auch neue Kollegen so zu integrieren. Selbstverständlich haben wir Prozesse, Richtlinien und Standards, aber wir legen gleichzeitig großen Wert auf Flexibilität und Individualität. Das ist manchmal ein kleiner Balanceakt, aber es ist uns wichtig, jeden Mitarbeiter als Individuum wahr und ernst zu nehmen. Das bedeutet auch, dass die Mitarbeiter mit privaten Problemen oder Sorgen immer ein offenes Ohr finden. Wer als Mitarbeiter bereit ist, hier sein Bestes zu geben, der kann auch in jeder Lebenslage volle Unterstützung von Raynet erwarten. Dies wird auch anerkannt und sehr geschätzt. Oliver Vorwick: Wir duzen uns alle und pflegen eine offene Kommunikationskultur und gewissermaßen auch ein familiäres Verhältnis untereinander. Für Sorgen und Nöte ist meine Tür als Geschäftsführer immer offen. Davon abgesehen gibt es allerdings HR-seitig klar geregelte Verantwortlichkeiten, die sich auf mehrere Schultern aufteilen. Ich bin bspw. für die Gehaltsentwicklungsgespräche verantwortlich, die Teamleiter für die Mitarbeiterentwicklungsgespräche. Administrative Prozesse haben wir weitestgehend ausgelagert. Darüber hinaus setzen wir auf Stringenz in der Führung – unsere Führungskräfte sind entscheidungsfreudige, „starke“ Führungskräfte, die Spielraum lassen, wo er möglich, sinnvoll und auch mitarbeiterseitig gewünscht ist, aber auch klare Leitplanken setzen. Das wird ergänzt um Leitfäden für Mitarbeiter und Führungskräfte im Allgemeinen sowie Job Roles im Speziellen. In einem kleinen Start-up werden Schwächen in Prozessen noch durch das „Heldentum“ der Gründer kompensiert; die Erfahrung zeigt aber: Wenn Unternehmen wachsen, geht es bald nicht mehr ohne Regeln. Dabei legen wir aber Regeln immer nur so weit fest, dass noch hinreichend individueller Spielraum bleibt. Außerdem haben wir in der Vergangenheit auch immer wieder „überdosierte“ Regeln, die sich als überflüssig oder zu detailliert und komplex erwiesen haben, sodass sie sowieso keiner einhalten konnte, revidiert. PERSONALquarterly: Wie positioniert ihr euch auf dem Arbeitsmarkt als attraktive Arbeitgeber – auch im Vergleich zu großen Unternehmen? David Port: Man könnte sagen, in unserer Brust schlagen zwei Herzen: Spedition und IT. Die Speditionsbranche macht es uns nicht allzu schwer, Spezialisten in diesem Bereich zu rekrutieren – hier dominieren Großraumbüros, Stress, Überstunden und unattraktive Tarifverträge. Auch wenn wir als Start-up zu Beginn gewissermaßen „Welpenschutz“, auch seitens der Mitarbeitenden, genossen haben: Mittlerweile können wir uns kompetitive Gehälter und auch Benefits wie Dienstwagen erlauben. Darüber hinaus kann man bei uns etwas bewegen. Wir sind agil, leben eine Feedback-Kultur sowie Kommunikation auf Augenhöhe und bieten ein modernes Arbeitsumfeld mit ergonomischen Schreibtischen, Top-IT-Ausstattung und Weiterbildungsmöglichkeiten, die nicht einmal zwingend dem Business direkt nützen müssen. Unsere Entwicklung als Startup imponiert Bewerbern, und mittlerweile vermitteln wir auch älteren Kandidaten mit Berufserfahrung das nötige Gefühl von Sicherheit und Vertrauen – unsere Branche ist krisenresistent. Bei den ITlern haben wir es gerade mit dem Standort Paderborn schwerer, dafür haben wir eine Remote-Struktur aufgesetzt und bieten ITlern eine Remote-Option – in Berlin sogar mit einem gemeinsam genutzten Co-Working-Space. Auch wenn diese Mitarbeitenden nur vier Mal im Jahr im Büro sein müssen, sind sie erfahrungsgemäß öfters vor Ort – für Workshops oder Team-Events. Wir legen einfach auch viel Wert darauf, dass das Büro ein Ort ist, auf den man sich freut. Für Führungspersonal denken wir aber über Umzugsboni nach, weil Führung remote doch recht anspruchsvoll ist. Anja Düker: Die IT-Branche ist ein stark umkämpfter Markt. Zwar gibt es viele Interessenten, die in diesem zukunftsorientierten Bereich arbeiten wollen, aber zugleich herrscht enormer Wettbewerbsdruck und durch Remote Work haben Firmen ihren Suchradius deutlich vergrößert. Wir bieten Bewerbern einen interessanten Aufgabenbereich, in dem sie nicht in festgefahrene Strukturen gedrängt werden, sondern eigene Ideen einbringen können und sollen. Wir legen Wert darauf, neben dem Gehalt Komponenten zu berücksichtigen, die für den Mitarbeiter einen Mehrwert bringen. Im Bereich der Mobilität sind das neben dem Dienstwagen z. B. Möglichkeiten zum Bike Leasing und ein Zuschuss zum ÖPNV. Zudem ergänzen wir die modernen Arbeitsplätze in unseren neuen Büroräumen um weitere Angebote wie die Nutzung des Fitnessraums, des Billard- und Gaming-Raums sowie eine großzügige Dachterrasse, auf der wir jeden Freitag gemeinsam grillen. Mit regelmäßigen Team-Events von Sommerfest bis Kartfahren, Fußballturnieren, Stadtfestbesuchen und Weihnachtsfeiern wollen wir das Miteinander fördern. Uns freut besonders, dass das positive Arbeitsklima fast immer das Erste ist, was neue Mitarbeiter, Auszubildende oder Praktikanten hervorheben: Alle schätzen das offene Klima, auf das bei uns viel Wert gelegt wird – alle helfen sich gegenseitig und jeder kann jeden ansprechen. Das macht uns dann auch als Arbeitgeber aus: eine Arbeit, bei der man etwas bewegen und sich persönlich weiterentwickeln kann. Um dieses Angebot abzurunden, haben wir eine

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