13 04 / 22 PERSONALquarterly von Stress betroffen zu sein. Somit sehen viele Unternehmer/ -innen keinen Bedarf, proaktiv gegen Stress am Arbeitsplatz vorzugehen. Dabei wird unterschätzt, dass die Einführung stresspräventiver Maßnahmen auch positive Folgen für Mitarbeitende und Betriebe haben kann (bspw. Steigerung der Arbeitgeberattraktivität). Bei der Motivation von Unternehmer/-innen sollten darum genau diese Vorteile betont werden. Eine besondere Herausforderung ist für viele der befragten Unternehmer/-innen der Fachkräftemangel. Hierdurch werden Themen wie die Bindung von Mitarbeitenden und die Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber immer wichtiger. In den Interviews betonen Unternehmer/-innen, dass es ihnen als KKU beim Wettbewerb um gute Arbeitskräfte oft schwer fällt, mit größeren Unternehmen mitzuhalten. Insbesondere weisen sie darauf hin, dass ihnen die finanziellen Mittel fehlen, um konkurrenzfähigen Gehälter zu bezahlen oder andere Arbeitgeberleistungen anzubieten. Die Einführung stresspräventiver Maßnahmen kann insbesondere für diese Unternehmer/-innen gerade in KKU gut zu realisieren, da nicht für jede neue Aufgabe eine neue Fachkraft eingestellt werden kann, sondern eher einzelne Mitarbeitende mit einer größeren Aufgabenvielfalt bedacht werden. Statt also das Thema Stressprävention als weiteres (lästiges) To-do auf der eigenen Liste zu sehen, können Unternehmer/-innen Teile der Aufgabe (z. B. Recherche von Angeboten oder Abstimmungen im Team) an Mitarbeitende delegieren und somit ihren Mitarbeitenden ermöglichen, sich in einem neuen Themenfeld einzufinden. 3. Stressprävention als Mittel gegen den Fachkräftemangel Allein der Begriff „Stressprävention“ macht deutlich, dass das übergeordnete Ziel der Maßnahmen die Vermeidung von Stress und der damit einhergehenden negativen Konsequenzen für Mitarbeitende und das Unternehmen ist. Die meisten Unternehmer/-innen berichteten jedoch, dass dieses Ziel für sie nicht relevant sei, da sie es für einen unwahrscheinlichen Extremfall hielten, tatsächlich von den negativen Konsequenzen Abb. 2: Demografische Informationen über die Unternehmen Quelle: Eigene Darstellung Gesamt Kleinstunternehmen1 Kleinunternehmen1 Total (%) Total (%) Total (%) Gesamt 24 (100) 10 (42) 14 (58) Branche Handwerk 13 (54) 5 (21) 8 (33) Dienstleistung 11 (46) 5 (21) 6 (25) Erfahrung mit Stressprävention Ja 11 (46) 3 (13) 10 (42) Nein 13 (54) 6 (25) 8 Unternehmensform Familiengeführt 11 (46) 3 (13) 8 (33) Eigentümer/-innengeführt 24 (100) 10 (42) 14 (58) Anzahl an Unternehmer/- innen Eine(-r) 10 (42) 5 (21) 5 (21) Zwei 9 (38) 4 (17) 5 (21) Drei 3 (13) 1 (4) 2 (8) Vier 2 (8) 0 (0) 2 (8) M SA Min Max M SA Min Max M SA Min Max Alter des Unternehmens 32.1 36.8 2 166 12.5 9.2 2 30 46.1 42.3 4 166 Anteil der weiblichen Mitarbeiterinnen 29.4 23.7 0 87.5 24 26.7 0 87.5 33.6 20.1 5 65 Anmerkung: Total N = 24. M = Mittelwert, SA = Standardabweichung, Min = Minimum, Max = Maximum. 1 Die Anzahl der Mitarbeitenden bezieht sich auf die Vollzeitäquivalente laut Unternehmer/-innen.
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==