Personal Quarterly 1/2021

25 01/21 PERSONALquarterly ABSTRACT Forschungsfrage: Team- und Projektarbeit hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeu- tung gewonnen. Obwohl das direkte Umfeld einen großen Einfluss auf die Qualität der Zusam- menarbeit hat, ist die Gestaltung einer teamorientierten Arbeitswelt bislang kaum erforscht. Methodik: Die empirische Grundlage der Studie bildet eine Onlineumfrage, die im Anschluss mittels diverser Methoden, bspw. einer Korrelationsanalyse, ausgewertet wurde. Praktische Implikationen: Auf Grundlage der Analyseergebnisse gibt die Studie Hand- lungsempfehlungen zur Gestaltung einer Teamumgebung und der Nutzung von bestimm- ten Raummodulen vor. Identifikation. Das Büro darf nicht lediglich als Arbeitsstätte zur Erledigung von Unternehmensaufgaben betrachtet werden, sondern als Ort der Vernetzung, Inspirationen und Kollabo- ration, wo Mitarbeiter aufeinandertreffen und sich fachlich austauschen können. Team- und Projektarbeit haben in den letzten Jahren zu- nehmend an Bedeutung gewonnen. Die zuvor erwähnte Dy- namik in der Arbeitswelt sowie die steigende Komplexität der Aufgabenfelder verlangen nach Zusammenarbeit in interdis- ziplinären Teams. Bereits heute verbringt ein Großteil der Bü- ro- und Wissensarbeiter seine Arbeitszeit mit Projektarbeit – oft in abteilungsübergreifenden Teamzusammensetzungen für einen begrenzten Zeitraum von unter zwölf Monaten. Teams mit flachen Organisationsstrukturen sind in der Lage, besonders flexibel und anpassungsfähig auf Veränderungen in der Umwelt zu reagieren (Becker, 2016). Zudem steigert die Zu- sammenarbeit im Team die Motivation der Einzelnen und das Zugehörigkeitsgefühl sowie die Identifikation mit dem eige- nen Unternehmen. Ein Beispiel zum Erfolg interdisziplinärer Forschungsteams lässt sich anhand der Nobelpreisverteilung für Medizin, Physik und Chemie seit dem Jahr 2000 ablesen. Wohingegen vor dem Jahr 2000 vor allem Einzelpersonen den begehrten Nobelpreis erlangten, wurden die 57 verliehenen Anerkennungen nach dem Jahr 2000 52 Mal an Teams über- reicht (Muuß-Merholz, 2018). Da angenommen wird, dass der Anteil an Team- und Projekt­ arbeit auch in den kommenden Jahren zunehmen wird, ist die Gestaltung einer teamorientierten Arbeitswelt und die Iden- tifikation von Wirkungszusammenhängen ein bedeutender Erfolgsfaktor. Die Pandemie verdeutlichte nochmals, dass vor allem Arbeitstätigkeiten in Teams nur zum Teil im Homeoffice bearbeitet werden können. Vor allem kreative Prozesse und die Generierung neuer Ideen werden auch in Zukunft ein Büro als Kommunikations- und Austauschplattform benötigen. Die Ent- wicklung einer geeigneten Teamumgebung ist daher wichtiger als je zuvor und maßgeblich für das Post-Corona-Büro. TEAMAS – Studie zur Teamarbeit und Team-Arbeits­ umgebungen Teamarbeit rückte in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus von wissenschaftlichen Untersuchungen. Dabei lag der Schwerpunkt der empirischen Forschung zur Teamarbeit al- Quelle: Eigene Darstellung Abb. 1: Zusammenhang der Arbeitsumgebung mit der Qualität der Teamarbeit nicht agil agil Korrelation (Sign.**) 0,5 0,4 -0,3 -0,2 -0,1 0 Zonen für den informellen Austausch Möglichkeiten zum konzentrierten Arbeiten Raum für geplante Teamtreffen Bereiche zum Treffen von Externen Möglichkeit zur Erholung 0,500 0,455 0,385 0,482 0,454 0,353 0,444 0,230 0,442 0,235

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