Personal Quarterly 2/2021

33 02 / 21 PERSONALquarterly Garage so in der Kommunikation oft als Raum für Lernen und Innovation auftrat. Bereits nach zwei Learning Fridays kamen Anfragen für weitere Nutzungen der Garage als Lernraum, z. B. für interne Workshops. Was hat die Garage erfolgreich gemacht? Erfolgsfaktoren waren: schnelle Realisierung (geringe Kosten, einfache Erst- ausstattung, die laufend aufgewertet wurde), unkomplizierte Nutzung für jeden, permanente Verbesserung auf Basis von Nutzerfeedbacks. Kombination mit dem Learning Friday, der die Gestaltung und die Idee aufnahm und als greifbares Bei- spiel für die Nutzung diente. Das Format „Learning Friday“ Die Learning Fridays wurden nach Bedarf durchgeführt. Zu konkreten Fragen aus dem Business wie „effiziente Prozess- gestaltung“ und „Kanban“ bildeten sich cross-funktionale und -divisionale Gruppen und bearbeiteten diese mit einer Kom- bination aus kollegialer Fallberatung und „Lunch & Learn“. Neben der Lösung der konkreten Fragen wurde darauf geach- tet, die Erkenntnisse als „Digital Nuggets“ aufzubereiten und damit für alle Mitarbeitenden zugänglich zu machen. Diese mussten in einer digital teilbaren Form erstellt werden, um an- schließend im Intranet publiziert zu werden. In den dafür vor- gesehenen 20 Minuten entstanden einfache Worddateien aber auch äußerst kreative Handyvideos oder Kurzpräsentationen. In den Reviews des Organisationsteams wurde nach jedem Learning Friday überlegt, wie dieser weiterentwickelt werden könnte. Als besonders wirksam hinsichtlich der angestreb- ten Ziele erwiesen sich: die Themenangebote, die zu digitaler Lernkultur und agilem Arbeiten passen, eine agile Umsetzung (kurz und für die operative Arbeit nutzbar), Einsatz digitaler Formate und Tools (u. a. Ted Talks, Creative Boards) und ein starker Fokus auf Zusammenarbeit in den Gruppen. Fazit Die wichtigste Frage in jeder Retrospektive lautet: Was ha- ben wir gelernt? Aus unserer Sicht sind die wichtigsten „Lear- nings“: 3 M it einfachen und kurzen Formaten anfangen, bringt sofort Ergebnisse und senkt die Hemmschwelle bei den Mitarbei- tenden. 3 A uf Engagement und Kreativität der Mitarbeitenden vertrau- en und ihnen Freiraum für die Entwicklung eigener Ansätze geben. 3 R egeln geben Halt (z. B. verpflichtende Erstellung digitaler Nuggets, Timeboxing) 3 H äufige Retrospektiven sorgen für Transparenz zur Wirkung der Lernaktivitäten und zeigen deren Relevanz für den Ge- samtkontext auf. Das Beispiel zeigt, wie ein agiles Vorgehen, das heißt die Kom- bination aus schnellem Ausprobieren und iterativer Weiterent- wicklung sowohl den einzelnen Mitarbeitenden, als auch dem Unternehmen insgesamt hilft, die Transformation zu gestalten und den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern. R Zielgruppe/Intention Teilen/Inspirieren Kollaborieren/Kreieren Innovieren Transformieren Individuum Webvideo Talks (e.g. like TED (Romanelli et al., 2014)) Blog 90-Tage-Challenge Morphologischer Kasten Design Thinking (Razzouk et al., 2012) klassische PE-Formate Kleingruppe Online-Communities Early Bird Cafe Lunch & Learn BarCamp Best Practice Club Kollegiale Fallberatung (Franz et al., 2003) Project Canvas Innovation Camp Leadership Garage Learning Journey Accelerator/Inkubator Train the Trainer zu Agiler Transformation Großgruppe TEDxDEGES (Webvideos) Town Hall Meeting Open Space Conf. Learning Friday Jam Singularity University Execution Journey Real Time Strategic Conf. Quelle: Mentus GmbH 2019, unveröffentlicht Abb. 2: Exemplarische Darstellung der zu entwickelnden Toolbox Anmerkung: Die fett dargestellten Formate wurden sofort eingesetzt. Weitere Formate wurden sukzessive implementiert.

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