Personal Quarterly 4/2021

35 04 / 21 PERSONALquarterly absolute Häufigkeit der Kategorie mit den zweithäufigsten Nennungen und n stellt die Summe aller Antworten dar. Das Ergebnis des Fong-Tests hängt somit von der Differenz der am häufigsten und am zweithäufigsten genannten Kategorie ab. Wenn die Ungleichung wahr ist, kann davon ausgegan- gen werden, dass die Kategorisierung nicht auf eine zufällige Variation der erhobenen Daten zurückzuführen ist. Für die abschließende Interpretation können der Zufriedenheits- (CS+) und der Unzufriedenheitskoeffizient (CS-) verwendet werden (Sauerwein et al., 1996), die nach den folgenden Formeln be- rechnet werden: CS + = A + O A + O + I + M CS - = (-1) x O + M A + O + I + M Anhand des Zufriedenheitskoeffizienten (CS+) kann der po- sitive Einfluss der Erwartung abgelesen werden. Der Unzu- friedenheitskoeffizient (CS-) gibt den negativen Einfluss bei stärke wird die prozentuale Häufigkeit der am zweitstärksten ausgeprägten Kategorie von der prozentualen Häufigkeit der am stärksten ausgeprägten Kategorie subtrahiert. Die totale Stärke setzt sich aus der Summe der prozentualen Werte der Kategorien A, O und M zusammen. Ist nun der Wert der Ka- tegorienstärke größer als 6 % und der Wert der totalen Stärke größer als 50 %, so gilt die Kategorisierung als eindeutig und jene Kategorie, welche die meisten Antworten beinhaltet, wird als Faktor definiert. Nach erfolgreicher Definition der Kate- gorien wird der Fong-Test zur Überprüfung der statistischen Signifikanz verwendet, der folgendermaßen berechnet wird: | a – b | < 1,65 x (a + b) x (2n – a – b) 2n Die Variable a bezeichnet hierbei die absolute Häufigkeit der Kategorie mit den häufigsten Nennungen, b steht fur die Abb. 4: Operationalisierung der Erwartungen an einen potenziellen Arbeitgeber Indikator arbeitsbezogener Erwartungen Beispiel-Items ME Persönliche Entwicklung Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Trainings, Seminare, Coaching, Mentoring ME Berufliche Identifikation Übereinstimmung von Tätigkeit und Wertvorstellungen ME Anerkennung und Wertschätzung Anerkennung guter Arbeitsergebnisse durch Vorgesetzte, Lob von anderen ME Freiheit und Selbstbestimmung Entscheidungsfreiheit, eigene Karriereplanung ME Sicherheit unbefristeter Arbeitsvertrag, Arbeitsplatzsicherheit, wirtschaftliche Lage des Unternehmens ME Ordnung und Struktur geregelte Arbeitszeiten, festgelegte Hierarchie, fester Arbeitsplatz AE Arbeitsaufgabe klar und strukturiert, genaue Beschreibung der Aufgabe AE Sinnstiftende Tätigkeit ganzheitlicher Arbeitsprozess AE Fachaufgaben statt Führungsaufgaben keine Übertragung großer Verantwortung AE Feedback lobendes Feedback, ausschließlich positiv formuliertes Feedback AE Arbeitsplatzausstattung Verwendung von modernen Technologien AE Führungsstil transformationale Führung OE Positive Unternehmenskultur kollegiale Arbeitsatmosphäre, Wertschätzung der Mitarbeiter, gesellschaftliches Engagement OE Führungspersonen als Mentor vertrauliches Verhältnis zwischen Führungsperson und Mitarbeiter, Förderung der Weiterentwicklung OE Feste Arbeitszeiten (9 to 5) festes Arbeitszeitmodell, Gleitzeit, feste Stundenzahl OE Ansprechendes Gehalt kein Lohn nach Arbeitsleistung, sondern fixes Gehalt unabhängig von erbrachter Leistung OE Work-Life-Balance Work-Life-Trennung, keine 24/7-Verfügbarkeit, Trennung von Berufs- und Privatleben OE Partizipation Mitwirken bei Meetings, Mitarbeiterbefragungen, Zielgespräche Quelle: Westphal, 2011 ME=Mitarbeiterbezogene Erwartungen, AE=arbeitssituationsbezogene Erwartungen, OE=Organisationsbezogener Erwartungen

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