PERSONAL quarterly 2/2020
23 02/20 PERSONALquarterly ABSTRACT Forschungsfrage: Der vorliegende Beitrag skizziert die Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Ausprägung umgesetzter Ansätze von New Work in Deutschland aus dem Jahr 2018. Methodik: Auf Basis von 16 Fallstudien in Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen wurden über Intensivinterviews und Ortsbesuche Motivationen, Umsetzungsansät- ze und konkrete Erfahrungen mit New Work erhoben und ausgewertet. Praktische Implikationen: Das Ergebnis ist eine „Landkarte“ von Umsetzungsformen so- wie die Beschreibung der relevanten Spannungsfelder der Realisierung von New Work spe- ziell aus Sicht von Personalfachleuten, Organisationsentwicklern und Geschäftsleitungen. 3 „Jenseits der Hierarchie“: Umsetzungsformen in Richtung veränderter Führungsstrukturen und neuer Machtverteilung durch Enthierarchisierung, partizipative Entscheidungsme- chanismen und Formen der Selbstorganisation. Insgesamt gingen wir im Suchraster davon aus, dass New-Work- Konzepte als erwerbsorientierte Formen der Arbeit konzipiert und umgesetzt werden. Dies entspricht auch unserer Wahr- nehmung der heute maßgeblichen Realisierung von NewWork. Unter New Work verstehen wir erwerbsorientierte Arbeits- konzepte, die durch ein hohes Maß an Virtualisierung von Arbeitsmitteln, Vernetzung von Personen, Flexibilisierung von Arbeitsorten, -zeiten und -inhalten gekennzeichnet sind. Die digitale Transformation und der damit verbundene Inno- vationsdruck fordern und fördern zudem zunehmend agile, selbstorganisierte und hochgradig kundenorientierte Arbeits- prinzipien. Nicht nur das Wann und Wo der Arbeit, sondern auch der Modus der Zusammenarbeit mit Kollegen und Kun- den ändern sich. New Work steht auch für die veränderten Erwartungen der Mitarbeitenden in Bezug auf Beteiligung, Autonomie und Sinnstiftung durch die Arbeit. In der Konse- quenz verändern sich Anforderungen an Führungskräfte und -systeme weg von der Hierarchie hin zu einem coachenden, lateralen und unterstützenden Führungsverständnis. Unsere Fallstudien im Überblick Wir haben Fallstudien in insgesamt 16 Organisationen durch- führen können, wobei diese Zahl im Wesentlichen durch die Laufzeit und die Kapazität des Projekts bedingt war sowie durch den Wunsch, auch Beispiele aufzubereiten, die bisher noch nicht breit bekannt sind, aber eine Übertragbarkeit er- lauben. Die Fallstudien selbst wurden methodisch mithilfe von Vorrecherchen, persönlichen Vor-Ort-Besuchen und Gesprä- chen mit Unternehmensleitungen, Mitarbeitenden, vereinzelt (so vorhanden) Personalverantwortlichen geführt. Die Aus- wertung erfolgt auf Basis der verschriftlichten Interviews und der Sichtung relevanter Literatur. Abbildung 1 zeigt in ihrer schwerpunktseitigen Zuordnung die Stoßrichtungen für New Work auf. Abb. 1: Die Fallstudien im Überblick – New Work in Deutschland New Work – Best Practices und Zukunftsmodelle Arbeitserbringung Organisation Führung Sinnstiftung • AOK Baden-Württemberg • Borg Warner • Daimler • DKB • Kärcher • Bäckerei Leonhardt • Trumpf • Living Lab Ludwigsburg • P3 Automotive Group • Roto Frank • BASF • B. Braun • Deutsche Telekom • Hewlett Packard CDS • Dark Horse • Praemandatum Quelle: Eigene Darstellung „Arbeite, wo und wann du willst“ „Jenseits der Organigramme & Silos“ „Jenseits der Hierarchie“ „Meine Arbeit stiftet mir und anderen Sinn“
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