PERSONALquarterly 3/2020

36 PERSONALquarterly 03/20 NEUE FORSCHUNG _EIGNUNGSDIAGNOSTIK SUMMARY Research question: What influence does a country’s culture (using Malaysia as an example) have on personality and leader- ship behavior? Methodology: Psychometric data of more than 400 Malaysian managers on cognitive abilities, personality and motivation are compared with data of Western managers. Practical implications: The culture of a society is reflected in personality profiles and cognitive performance. In order to understand test results and their influence on leadership behavior, intercultural knowledge of the culture and history of the respec- tive country is necessary. LITERATURVERZEICHNIS Endler, N. S./Parker, J. D. A. (1992): Interactionism revisited: The continuing crisis in the personality area. European Journal of Personality, 6, 177–198. Hofstede, G. (2001): Culture’s Consequenes. Comparing Values, Behaviors, Institutions and Organizations Across Nations. Thousand Oaks: Sage. Hofstede, G. (2019): https://www.hofstede-insights.com/product/compare- countries/ aufgerufen am 31.10.2019 Megargee, Ed win I. (2009): The California Personality Inventory. In: James N. Butcher: Oxford Handbook of Personality Assessment. Oxford University Press. Salgado, J. F./Anderson, N./Moscoso, S./Bertua, C./de Fruyt, F./Rolland, J. P. (2003): A meta-analytic study of general mental ability validity for diffe- rent occupations in the European community. Journal of Applied Psychology, 88(6), 1068-1081. Soto, C. J./John, O. P (2009): Using the California Psychological Inventory to assess the Big Five personality domains: A hierarchical approach. Journal of Research in Personality, 43 (2009) 25–38. Wangemann, N. (2013): Fragebogen impliziter Motive (FIMo) – Itemanalyse und erste Validierungsansätze. Unveröffentlichte Masterarbeit, Universität Hamburg. DR. OLAF RINGELBAND Lehrbeauftragter am Institut für Psychologie Universität Hamburg Geschäftsführer MD Gesellschaft für Manage- ment-Diagnostik mbH E-Mail: ringelband@management-diagnos- tik.de www.psy.uni-hamburg.de dass sie ihrer Führungsverantwortung stärker gerecht werden müssen – auch wenn sie das Gefühl hatten, dass diese zunächst nicht ihrer Persönlichkeit oder gar Kultur entspräche. Je stärker vernetzt und zunehmend diverser internationale Zusammenarbeit wird, umso wichtiger ist es, den kulturellen Hintergrund von Menschen zu verstehen und bei Auswahl-, Platzierungs- und Förderentscheidungen zu berücksichtigen. Erst wenn wir verstehen, worin kulturelle und historisch be­ dingte Unterschiede liegen und wie sie einen Einfluss auf das Verhalten und sogar psychologische Merkmale wie Intelligenz und Persönlichkeit haben, können die Ergebnisse aus psycho­ metrischen Verfahren auch hinreichend interpretiert und in Entscheidungen umgesetzt werden. Hierbei gilt es, einseitiges „Sendungsbewusstsein“ unbedingt zu vermeiden. Denn vieles, was uns in unserem Kulturkreis ganz normal erscheint, ist aus der Perspektive anderer Kulturen ungewöhnlich, verstörend und mitunter sogar dysfunktional (z. B. unsere deutsche Di­ rektheit und Humorlosigkeit). Vielmehr ist die Beraterpraxis selbst auf interkulturelle Zusammenarbeit angewiesen, um bei international aufgestellten Auftraggebern eine solide und kultursensitive Eignungsdiagnostik bieten zu können. Es gilt, die jeweilige Unternehmenskultur in die lokale zu übersetzen und – vielleicht noch wichtiger – direkt in die Kultur des Hei­ matlandes einzubinden.

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