PERSONALquarterly 4/2020
13 04/20 PERSONALquarterly Projektaufgaben, die Erklärungsbedürftigkeit des Formats, der notwendige Vertrauensaufbau zwischen den Beteiligten und die Feststellung der faktischen Fähigkeitsprofile der Studierenden. Dies führt zu den ersten beiden Praxisimplikationen. P1. Plattformbasierte Intrapreneurship-Formate erfordern eine hohe Koordinationsintensität. P2. Plattformbasierte Intrapreneurship-Formate erfordern ein Mehr an personalisierten gegenüber unpersonalisierten Kontakten. Für die Matching-Phase kann auf den personalisierten Be- ziehungen aufgebaut werden. Für das Matching selbst haben sich über die rund vier Jahre Betrieb folgende Kriterien als besonders wirksam erwiesen: (i) Machbarkeit mit Blick auf Anforderungen und verfügbarer zeitlicher Personalkapazität, (ii) Staffing des Projektgebers mit zeitlich verfügbarem, moti- viertem und qualifiziertem Personal, (iii) komplementäre und das Anforderungsprofil abdeckende Fähigkeiten der Studieren- den im Team, (iv) deren Motivation, (v) deren Teamgeist und (vi) regelmäßige Interaktion zwischen Studierenden und dem Projektbearbeitern zulässt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass pro Projekt im Regelfall drei bis fünf Studierende zugeordnet wurden, was aber von Verfügbarkeit und Art der Aufgabe mit ab- hängig war. Die Arbeiten in dem Format haben erkennen lassen, dass die Koordinationsplattform, die aufzubauen ist, mit einer Datenplattform hinterlegt sein sollte, die präzise Matching- Daten bereithält. Dies erfordert den Aufbau zahlreicher Bezie- hungen in der Unternehmenspraxis sowie auf den beteiligten Campi, wobei im Hochschulbereich fein verästelte Beziehungen bis in die Studienprogramme der Fachbereiche aufzubauen sind, um die Studierenden für die Projektteams zu erreichen. Während die Plattform-Ökonomie generell suggeriert, dass eher lose, marktähnliche Beziehungen zwischen Host und den beiden Marktseiten günstig für die Koordination der beiden Marktsei- ten sind (hier etwa: über Online-Kanäle, Social Media), führte der Single Case „FCB“ das Gegenteil zutage. Gerade personali- sierte und intensive Beziehungen mit einer zumindest anfangs eher engen Kopplung waren geeignet, dem Koordinationsbe- darf zu entsprechen. Hintergrund waren die Komplexität der Akquisition Projektgeber Akquisition Projektgeber Selektion Projektgeber 100-Tage-Rennen Selektion Projektgeber Abb. 2: Der „FCB-Mechanismus“ aus Host- und Team-Perspektive Matching-Phase Warmup-Phase Agile Phase Konzipierungsphase Ergebnisphase Feedback-Phase Evaluierung Transaktion oder gemeinsame Implementierung, auch als weiteres 100-Tage-Rennen möglich Lernprozess (verbunden mit der Daten-Plattform) Quelle: in Anlehnung an Freiling et al., 2020 Daten- Plattform Perspektive: Host Perspektive: Teams im FCB-Kernprozess
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==