81 · Immobilienwirtschaft · 01 / 2024 lienmarkt“, sagt er, „hat in den Boomjahren darunter gelitten, dass einige unprofessionelle Marktteilnehmer zu überhöhten Preisen eingekauft haben in der Erwartung, die Immobilien später noch teurer weiterverkaufen zu können.“ Mit diesen Preisübertreibungen sei es jetzt vorbei: „Im Jahr 2023“, so der Preig-Chef, „ist es zu einer aus meiner Sicht gesunden Marktbereinigung gekommen.“ „ GESUNDE MARKTBEREINIGUNG“ Doch auch im Neubau stehen nicht alle Projekte still. Das von Signa entwickelte Bürohochhaus neben dem Warenhaus am Alexanderplatz beispielsweise wird jetzt von Commerz Real realisiert, und in Schöneweide hat die Deutsche Immobilien Entwicklungs AG (DIEAG) zumindest schon mal den symbolischen Spatenstich für das Projekt Behrens-Ufer gesetzt, das in Bestands- und Neubauten 235.000 Quadratmeter Fläche für gewerbliche Nutzungen bieten wird. Und in der Nähe des Ostbahnhofs hat Tishman Speyer Ende 2023 zusammen mit zwei Partnern mit dem Bau des gemischt genutzten LXK Campus begonnen. Es ist das größte Projekt von Tishman Speyer in Berlin seit dem Bau des Sony-Centers. Klingt nicht unbedingt nach Krisenstimmung. nate noch zunehmen wird“, sagt er. „Opportunistisches Kapital prüft diese Fälle intensiv.“ Für gut finanzierte Projektentwickler ergeben sich so neue Chancen. Die Primus Immobilien AG beispielsweise plant nach eigenen Angaben, in diesem Jahr mindestens 100 Millionen Euro Eigenkapital für Ankäufe zu investieren – „vornehmlich aus distressed und special situations“, wie es beim Unternehmen heißt. Ebenfalls 150 bis 200 Millionen Euro will die Preig AG in Berlin investieren – allerdings nicht in Neubauten, sondern in den Kauf und die Sanierung bestehender Mehrfamilienhäuser. Dafür sei jetzt der richtige Zeitpunkt, ist der Vorstandsvorsitzende Peyvand Jafari überzeugt. Momentan gebe es ein „extrem großes“ Angebot zu deutlich gesunkenen Preisen, argumentiert er. Jafari zufolge haben sich gut instand gehaltene Mehrfamilienhäuser um zehn bis 20 Prozent verbilligt, während der Preisrückgang bei Immobilien aus privater Hand, in die lange nicht investiert worden ist, sogar 30 bis 40 Prozent beträgt. „Jetzt aber ist die Talsohle bei den Kaufpreisen erreicht“, ist Jafari überzeugt. „Die Wohnungsmieten steigen. Das wird auch wieder zu steigenden Kaufpreisen führen.“ Ohnehin gewinnt Jafari der gegenwärtigen Entwicklung positive Seiten ab. „Der Immobi2 „DIE ERSTE FRAGE UNSERER BÜROMIETER IST, WO MAN IN BERLIN WOHNUNGEN FINDET.“ Stefan Klingsöhr, geschäftsführender Gesellschafter der Klingsöhr Unternehmensgruppe, Berlin
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==