und wie sich der Markt entwickeln wird, werden wir auf der Mipim besprechen.“ Neben Logistik sieht Savills große Chancen bei „Beds & Sheds“, also dem klassischen Wohnungsmarkt in Kombination mit Betreiberkonzepten wie Serviced Apartments, studentischem Wohnen oder auch Pflegeheimen. Dementsprechend wartet die diesjährige Mipim unter dem Titel „Housing Matters!“ mit einem eigenen Konferenztag für übergreifende Wohn- und Beherbergungsformen auf. Dafür gibt die Mipim sogar ihren eigentlichen Schwerpunkt Gewerbeimmobilien auf, wie Messechef Nicolas Kozubek erläutert: „In den letzten Jahren hat der Wohnungssektor bei allen Diskussionen in Cannes eine immer wichtigere Rolle gespielt. ‚Housing Matters!‘ führt Investoren, Bauträger, lokale Behörden, Verbände und Städtebauexpertinnen und -experten zusammen, um Lösungen für die wachsende Wohnungsnachfrage, die steigenden Preise und die Ungleichheit im Wohnungsmarkt zu erörtern.“ Bei der Eröffnungsdiskussion am ersten Messetag werden unter anderem die Bürgermeister von Kopenhagen und Hannover, Sophie Haestorp Andersen und Belit Onay, sowie UN-Vizegeneralsekretär Michael Mlynar sprechen. ESG UND DIGITALISIERUNG MIT EIGENEN MESSEFORMATEN Wie in den Vorjahren wird die Mipim den beiden langfristigen Entwicklungen Nachhaltigkeit und digitale Prozesse eigenen Raum geben. „Propel“ ist das von der Mipim bereits nach New York exportierte Format für PropTechs, das 2024 erstmalig durch die Nachwuchsförderung „Mipim Challengers“ ergänzt wird. Hierbei handelt es sich um ein Stipendienprogramm für 16 Berufseinsteigerinnen und -einsteiger der Branche, die nach erfolgreicher Bewerbung kostenfrei den Beitrag der jungen Generation repräsentieren sollen. ESG fokussiert sich bei der diesjährigen Mipim unter dem mehrtägigen Diskussionsformat „Road to Zero“ ganz auf die Dekarbonisierung, wie Peter Finkbeiner, CEO von Primonial REIM Germany, zu schätzen weiß: „Die Dekarbonisierung des Bestands wird noch stärker in den Fokus rücken. Dabei muss die Balance zwischen finanziellem Aufwand und ökologischem Ertrag stimmen. Für Investoren eröffnet das interessante Möglichkeiten.“ Christopher Mertlitz, Head of European Investments beim US-Investor W.P. Carey, erhofft sich in Cannes Synergieeffekte zwischen ESG und Digitalisierung: „Der Einsatz digitaler Werkzeuge und intelligenter Gebäudetechnik kann die Klimaemissionen und den Energiebedarf eines Gebäudes erheblich reduzieren. Hier bietet die Mipim eine wertvolle Plattform für die Branche, um neue Ideen und Lösungsansätze zu diskutieren.“ Für Chris Richter, Associate Partner bei Drees & Sommer, muss es gerade an der Schnittstelle von Nachhaltigkeit und Technologie noch stärkere inhaltliche Angebote geben: „In den Bereichen würden wir mehr Formate und Foren sehen wollen, weg vom reinen Transaktionsmarkt.“ HOFFNUNG AUF ZINSWECHSEL ALS STIMMUNGSTREIBER Nach dem herausfordernden Jahr 2023 mit zahlreichen Insolvenzen könnte die Mipim 2024 also den Beginn einer Entspannungsphase einläuten. Der wesentliche Treiber hierfür ist die vielerorts erhoffte Zinssenkung zur Ankurbelung des Transaktionsmarktes, wie FOM-Chef Reinhard Walter mit Blick auf die sinkenden Renditen bei Staatsanleihen erwartet: „Wir gehen nicht nur von sinkenden Zinsen in diesem Jahr aus. Die Immobilienanlage wird für Investoren wieder attraktiver im Gegensatz zu anderen Investitionsmöglichkeiten.“ Etwas verhaltener, aber in froher Erwartung formuliert es Peter Axmann, Leiter Immobilienkunden bei der Hamburg Commercial Bank: „Die Mipim-Gespräche geben uns einen guten Einblick, mit welchem ‚Fahrgefühl‘ die Marktteilnehmer in das Jahr 2024 gehen, das nach unserer Einschätzung ein Übergangsjahr sein wird, bevor der Markt in 2025 wieder anspringt.“ Für genau diese Einblicke verlangt die Mipim bei vier Messetagen den stolzen Preis von 3.110 Euro – ein Betrag, den man nach Ansicht von neworld-Geschäftsführer Alexander Lackner nicht unbedingt ausgeben muss: „Ein Messeticket muss bei der Mipim nicht sein: Die meisten sind ja froh, wenn sie nicht im Bunker hängen müssen.“ „KEIN ANDERER ORT IN EUROPA BIETET DIESE FÜLLE INTERNATIONALER INVESTOREN, DIE SOWOHL AUS NORDAMERIKA ALS AUCH AUS DEM ARABISCHEN GOLF UND OSTASIEN NACH CANNES KOMMEN.“ Alexander Lackner, Geschäftsführer Investmentgesellschaft neworld, Frankfurt a.M. 1 AUSSENPLATTFORM Gespräche unter fast permanent blauem Himmel gibt es auf anderen Messen eher selten 1 44 · Immobilienwirtschaft · 01 / 2024 Schwerpunkt MIPIM 2024
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