Immobilienwirtschaft 1/2024

30 · Immobilienwirtschaft · 01 / 2024 Campus & Young Leaders Interviews, Meldungen & Co. 500 Mit dem Förderprogramm „Junges Wohnen“ will der Bund auch in diesem Jahr wieder Studierenden und Auszubildenden unter die Arme greifen. 2024 werden dazu 500 Millionen Euro bereitgestellt. Die entsprechende Verwaltungsvereinbarung hat Bundesbauministerin Klara Geywitz am 26. Januar unterzeichnet. Micro-Living, Co-Living, Serviced Apartments – die letzten Jahre haben einige moderne und vermeintlich zukunftsweisende Wohnformen auf den Immobilienmarkt gespült. Junge Menschen setzen aber offenbar noch auf traditionelle Wohnsituationen. Dies geht zumindest aus einer Studie hervor, die die Schörghuber Gruppe unter Mithilfe von Professoren aufgesetzt „GENERATION FUTURE“ FÜR TRADITION MIT ZUKUNFT Wo wollen Sie in den kommenden fünf bis zehn Jahren leben? Quelle: Schörghuber Gruppe In einer Mietwohnung In einem Mietshaus In einer Eigentumswohnung In einem eigenen Haus Als globaler Nomade (kein fester Wohnsitz, immer unterwegs, immer online) Weiß ich noch nicht 7 % 16 % 1 % 47 % 26 % 4 % Generation Z 13 % 40 % 2 % 35 % 8 % Generation Y 3 % hat. Dabei wurden 2.000 Menschen im Alter von 16 bis 35 Jahren – also die Generation Y und Z („Generation Future“) – befragt. „Wie wollen Sie in Zukunft am ehesten leben?“, lautet eine zentrale Frage für die Erhebung. Laut den Studienautoren entfallen addiert 74 Prozent der Zustimmungen auf die klassischen Wohnformen „Mietwohnung“ und „eigenes Haus“ (siehe Grafik). Das Haus als Mietobjekt fällt mit insgesamt 10 Prozent Zustimmungen ab, selbst Wohnungseigentum spielt mit 15 Prozent eine untergeordnete Rolle. Studienautor Prof. Dr. Hanspeter Gondring kommt daher zum Schluss, dass eine Diskrepanz zwischen Vorstellungen jüngerer Generationen und gelebter Immobilienpraxis besteht: Die eindeutige Präferenz für klassische Wohnformen bezeichnet er als „bemerkenswert“, „während kooperative Wohnformen, Mehrgenerationenwohnen oder Wohngemeinschaften kaum als Alternativen angesehen werden“. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in Deutschland betrug 2023 laut Destatis-Zahlen etwa 47 Quadratmeter. Die Studienteilnehmenden wurden danach gefragt, ob sie sich vorstellen können, in Zukunft mit weniger Fläche auszukommen: 21 Prozent der Gen-Z- und 17 Prozent der Gen-Y-Angehörigen stimmen mit „auf jeden Fall“ zu, während jeweils 18 Prozent „eher ja“ sagen – addiert also ein Anteil von etwa einem Fünftel der „Generation Future“. Auch dies, so die Studienautoren, ein Wunsch junger Menschen, der kaum berücksichtigt wird, „weil die Immobilienpraxis bislang mit einem eher abnehmenden Flächenverbrauch pro Person rechnet.“ Auf die Frage nach den favorisierten Arbeitsmodellen der Zukunft haben die befragten jungen Menschen auch eine (teils überraschende) Antwort: Insgesamt überwiege noch der klassische Achtstundentag, doch dieser erhielte durch hybride Lösungen immer mehr Konkurrenz. Interessant: Bei den männlichen Umfrageteilnehmern landet der klassische „9-to-5-Job“ mit 22 Prozent der Stimmen auf dem ersten Platz. Bei den Frauen rangiert vollkommene Flexibilität bezüglich Arbeitszeit- und -ort auf Platz eins. Der Schluss: Junge Männer tendieren dazu, Arbeit von Privatem klar zu trennen, während Frauen sich eine stärkere Verknüpfung von Karriere und Familie wünschen.

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