26 · Immobilienwirtschaft · 01 / 2024 Campus & Young Leaders Interviews, Meldungen & Co. Zwielichtiges Image, Krisenmeldungen, Fachkräftemangel – wenn es um Arbeitgeberattraktivität geht, hat die Wohnungs- und Immobilienbranche viel Nachholbedarf. Das EBZ (Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft) hat dazu kürzlich den Leitfaden „AzubiRekrutierung – Tipps & Trends“ veröffentlicht. Basis dessen ist eine Befragung unter 190 Ausbildungsbetrieben sowie von 634 Schülern und Schülerinnen des EBZ-Berufskollegs. Die Schüler wurden unter anderem gefragt, welche Punkte am wichtigsten bei ihrer Wahl des Ausbildungsberufs waren: Etwa zwei Drittel nannten die vielfältigen Aufgaben (64,6 Prozent) als Anreiz, gut die Hälfte hob die Karrierechancen hervor (54,2 Prozent), ebenfalls häufig genannt wurde der sichere Arbeitsplatz (43,5 Prozent). Für knapp ein Drittel der Umfrageteilnehmer (31,8 Prozent) spielten auch die Verdienstmöglichkeiten eine zentrale Rolle. Die von den Schülern identifizierten Schwerpunkte sollten daher auch im Recruiting entsprechend gewichtet sein. CAMPUS Weil die Anzahl der bei vielen befragten Unternehmen eingehenden Bewerbungen zuletzt deutlich zurückging (40 Prozent), sollte der Bewerbungsprozess so unkompliziert wie möglich gestaltet werden. Dass 94 Prozent der Unternehmen ein persönliches Vorstellungsgespräch und 78 Prozent von ihren Bewerbern nach wie vor ein Anschreiben forderten, sei kontraproduktiv. Ein weiterer Hebel dreht sich um das Thema Social Media: Demnach wünschten sich mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) mehr Informationen über die Kanäle TikTok, Instagram oder Youtube. Ebenso lohne sich eine ganzjährige Rekrutierung – nur ein Viertel der Azubis gaben an, sich kurzfristig (vier bis weniger als ein Monat vor Beginn der Ausbildung) über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Viele planen von langer Hand. Lediglich ein Drittel der Befragten will nach dem Abschluss im Ausbildungsbetrieb bleiben. Dies verdeutlicht die Bedeutung von Entwicklungsperspektiven und Weiterbildungsangeboten. Ebenfalls zu beachten: Etwa neun von zehn EBZ-Azubis haben die Fachoberschulreife oder das Abitur in der Tasche – jeder fünfte hat vor Beginn der Ausbildung ein Studium begonnen. Der Leitfaden geht daher von einem großen unausgeschöpften Potenzial bei Studienabbrechern aus. Der Ratschlag lautet daher: Erschließt neue Zielgruppen! AUFMERKSAM Wenn es um Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen geht, hören die Immobilienprofis von morgen genau hin STUDIE: AZUBIS OPTIMAL REKRUTIEREN
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