Menschen & Märkte Modellprojekte abgeschlossenen Raum von rund 30 Quadratmeter Größe, in dem Fahrräder, Anhänger und Lastenräder untergebracht sind, welche die Genossenschaftsmitglieder zu günstigen Konditionen mieten können. Zudem ist der Zürcher Hauptbahnhof mit Bus und S-Bahn in nur etwa 15 Minuten erreichbar. OBERBILLWERDER IN HAMBURG: MOBILITY HUBS GEPLANT Ein autoarmes Viertel, das optimal an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden ist, soll auch der neue Stadtteil Oberbillwerder in Hamburg werden. Während im Hunziker Areal in Zürich schon längst gewohnt wird, werden im 105. Hamburger Stadtteil voraussichtlich erst 2029 die ersten der insgesamt wohl 14.000 Bewohner einziehen. Sie müssen dann zwar nicht auf das eigene Auto verzichten, können aber auch nicht direkt vor der Wohnung parken. Denn im 118 Hektar großen Gebiet von Oberbillwerder setzen die Planer auf so genannte Mobility Hubs, die maximal 250 Meter von den Wohnstandorten entfernt sind. Das sind mehrgeschossige Gebäude, die Stellplätze mit sozialen, kulturellen und gewerblichen Einrichtungen im Erdgeschoss verbinden. Gedacht wird dabei zum Beispiel an Supermärkte, Paketstationen, Jugendzentren und Tagespflegeeinrichtungen. Die Mobility Hubs ermöglichen es nach den Vorstellungen der Planer, die Straßen vom ruhenden Verkehr zu befreien und den entsprechenden Platz den Menschen zur Verfügung zu stellen. „Hamburg“, heißt es bei der mit der Planung beauftragten 1 DER GRÜNE LOOP ist das Herzstück von Oberbillwerder. Er dient als Park, fängt aber bei Starkregen auch Wasser auf 2 GARTENSTADT Zahlreiche Bäume und Dachbegrünung gehören zum Projekt 6-Seen-Wedau 3 MOBILITY HUBS spielen eine zentrale Rolle im Verkehrskonzept von Oberbillwerder 1 2 3 HUNZIKER AREAL IN ZÜRICH: EIN QUARTIER MIT AUTOVERBOT Auch das Mobilitätskonzept des Hunziker Areals steht nicht für sich alleine, sondern ist Teil eines übergeordneten Ganzen. Geplant wurde das Quartier nämlich nach den Zielsetzungen der 2.000-WattGesellschaft. Dieses Zertifikat (das 2023 durch zwei andere Labels ersetzt worden ist) zeichnet Siedlungsgebiete aus, die anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen nachweisen können. Dazu gehören nicht nur Angebote für einen emissionsarmen Verkehr, sondern unter anderem auch eine hohe Energieeffizienz, eine 100-prozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien und eine klimaangepasste Gestaltung des Außenraums. Besonders bemerkenswert ist dabei das Verkehrskonzept. Dass die rund 1.250 Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers im Prinzip kein Auto besitzen dürfen, bedeutet nicht, dass es gar keine Autostellplätze gibt. Vielmehr stehen in einer Tiefgarage 106 Parkplätze zur Verfügung, die auch von Wohnungsmietern genutzt werden können – denn Bewohner, die aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen auf ein eigenes Auto angewiesen sind, können für jeweils zwei Jahre eine Ausnahmebewilligung vom allgemeinen Autoverbot beantragen. Derzeit haben laut Michael Loss, dem Kommunikationsverantwortlichen der „Baugenossenschaft mehr als wohnen“, 24 Haushalte eine solche Bewilligung. Die Frage, was mit einem Mieter passiert, der sich ohne Erlaubnis ein Auto anschafft, bezeichnet Loss als „zu theoretisch“, da die Genossenschaft, so seine Vermutung, von einem solchen Verstoß wohl gar nichts erfahren würde. Einen wichtigen Teil des Mobilitätskonzepts stellt zudem die Mobilitätsstation dar. Dabei handelt es sich um einen
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