13 · Immobilienwirtschaft · 01 / 2024 von sozial gefördertem Wohnraum gewünscht, wird auch das umgesetzt, wenn für uns das Gesamtpaket des Standortes passt.“ Flexibel ist Aldi Süd auch bei der Frage, ob selbst investiert oder mit Partnern agiert wird. Riemann, der seit 2013 für die Immobiliensparte tätig ist, erläutert: „Wir bevorzugen es eher, als Eigentümer zu agieren, aber auch alle anderen Konstellationen sind denkbar.“ Derzeit habe das Unternehmen etwa zwei Drittel aller genutzten Immobilien im Eigentum. Mit Blick auf die Mixed-Use-Objekte ergänzt er: „Für uns ist jedes Szenario denkbar. Wir agieren als Vermieter mit professioneller Verwaltung oder verkaufen Wohnungen und sonstige Nutzungsformen bei Interesse an Dritte.“ Bei Wohnraum werde auch marktgerecht agiert. „Es gibt keine speziellen Konditionen für Mitarbeitende“, so Riemann. WEITERE PROJEKTE IN DER PIPELINE Als Garant für den Erfolg bei der Realisierung von Standorten sieht Riemann die Zuverlässigkeit. „Wir werden immer mehr als Partner gesehen, der nicht nur seine Handelsflächen realisiert, sondern zuverlässig maßgeschneiderte Konzepte und Grundrisse für die Standorte entwickelt und umsetzt.“ So würden in diesem Jahr drei Projekte mit Wohnungen und Apartments in Waldbronn, Nürnberg und Pforzheim umgesetzt beziehungsweise abgeschlossen. „Weitere spannende Kombinationen werden folgen“, ist sich Riemann sicher. Unter der Mitwirkung von Jan Riemann ist bei Aldi Süd eine Organisationseinheit aufgebaut worden, die von der Projektentwicklung bis hin zum Facility Management das gesamte Spektrum abdeckt. Riemann, Group Director der Immobilien-Sparte: „Wir haben heute etwa 500 Mitarbeitende und bewegen jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag, wenn es um die laufende Instandhaltung und Modernisierung unserer aktuell etwa 2.000 Standorte oder Neubauten geht.“ Durch die Struktur mit insgesamt 24 Regionalbüros sei man zudem sehr breit aufgestellt. „Für uns ist es wichtig, dass wir bei allen Aktivitäten, die unsere Standorte betreffen, nah an den Menschen und im Austausch mit den regionalen Verantwortlichen sind“, so Riemann. AGIEREN WIE JEDER ANDERE AKTEUR DES IMMOBILIENSEKTORS Die Herangehensweise bei Aldi Süd kennt vier Grundtypen für die Standortgestaltung: Urban, Center, Standard, Außergewöhnlich und außerdem Mixed Use. Riemann: „Welches Konzept wo umgesetzt wird, richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten und Anforderungen. Das reicht vom rein funktionalen Bau auf der grünen Wiese bis zur Liegenschaft mit individuellem Schwerpunkt. Im Kern sind und bleiben wir ein Handelsunternehmen. Unser Ziel ist es, einen Standort so auszugestalten, dass er sich optimal an das Umfeld anpasst.“ So habe man beispielsweise bereits an Standorten Wohnungen, Studierendenheime oder Kindertagesstätten mit gebaut oder Flächen für andere Handelsbranchen integriert. Entscheidend sei bei der Frage, was projektiert und realisiert wird, am Ende die Wirtschaftlichkeit. „Da agieren wir wie jeder andere Akteur des Immobilien- und Handelssektors.“ Gebaut werde mit einer ressourcen- und flächenschonenden, zur Region passenden Bauweise; in der Regel ohne zusätzliche Flächenversiegelung. Auch Ladestationen für Elektroautos – über 700 Filialen werden Ende 2024 damit ausgestattet sein – gehörten heute in den Konzepten dazu. Könnten bei Investitionen Fördermittel in Anspruch genommen werden, werde diese Möglichkeit geprüft und auch genutzt. „Ist an einem Standort beispielsweise die Schaffung ALDI SÜD: NEU AUFGESTELLT MIT 500 MITARBEITENDEN Völlig neu ausgerichtet hat sich seit etwa drei Jahren die Aldi Süd Immobilienverwaltungs-GmbH & Co. oHG. Wenn es um die Handelsstandorte geht, gilt das Motto „Alles aus einer Hand“. 1 KÖLN GRÜNE HÖFE Über 100 Wohnungen sowie eine Kita befinden sich über einer Aldi-Süd-Filiale 2 ANNWEILERSTRASSE 17 Wohnungen für Studierende sind über einer Filiale in Landau entstanden 3 HAAR- JUGEND- STILPARK Gemeinsam mit der Oberbayerischen Heimstätte wurde in München eine Mischimmobilie mit Aldi-Filale, Büros und Wohnungen realisiert 3 2
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