110 · Immobilienwirtschaft · 01 / 2024 Nachhaltigkeit & Technologie Künstliche Intelligenz Den Zusammenhang zwischen der verfügbaren Datenmenge und dem Anwendernutzen kann man recht schnell beim Einsatz von KI für das Gebäudemanagement einsehen. Moderne Gebäude sind bereits heute mit einer Vielzahl von Daten generierenden Sensoren und smarten Geräten ausgerüstet. Mit entsprechenden KI-Lösungen sind Betreiber in der Lage, auf Basis dieses Datenschatzes nicht nur IstZustände zu analysieren, sondern zahlreiche zusätzliche Erkenntnisse aus den Daten zu generieren. Dazu gehört vor allem das Identifizieren von Trends durch eine zeitliche Analyse der Rohdaten aus der Gebäudetechnik. Daraus wiederum lassen sich Vorhersagen ableiten, die rechtzeitiges und oft bereits automatisiertes Handeln ermöglichen. Es können zeitabhängige Prognosen für Wartungsaufwände, Sanierungsbedarf, Gebäudeauslastung, Personalbedarf und viele andere Parameter ermittelt werden. Gleichermaßen bieten KI-Systeme dem Facility Management die Möglichkeit, mittels digitaler Assistenten eingehende Schadensmeldungen von Mietern oder Eigentümern beschleunigt zu bearbeiten. Das geschieht, indem die zur Schadensbehebung nötigen Informationen und Maßnahmen automatisiert zusammengestellt und an die Handwerkspartner übermittelt werden. KI IN AKQUISE UND VERKAUF Zielgerichtet angereicherte Daten erlauben es Käufern und Verkäufern von Immobilien auch, den jeweils optimalen Partner zu finden. Mit KI versehene Chatbots sind hier besonders hilfreich. Sie können durch Nutzung interner und externer Daten Fragen beantworten und Interessenten mit einem Immobilienmakler in Verbindung bringen. Aus entsprechend gut gepflegten Verhaltensdatenbanken prognostiziert die Software Wahrscheinlichkeiten dafür, wann, wo, zu welchem Kaufpreis und bei welchen Immobilien potenzielle Käufer erwerben werden. Manche SysKKünstliche Intelligenz (KI) muss man als Begriff nicht mehr erklären. Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie in vielen Lebensbereichen angekommen ist. Aber was unterscheidet die Künstliche von der natürlichen Intelligenz? Die KI-Spezialisten von PlanRadar, einer Plattform für digitales Management in der Bau- und Immobilienbranche, beantworten die Frage so: „Homo sapiens ist gut darin, Zusammenhänge zwischen offensichtlichen Sachverhalten herzustellen. Dank maschinellem Lernen sieht und verarbeitet KI Informationen grundsätzlich anders als Lebewesen. Dadurch sind Neuronale Netzwerke zunehmend in der Lage, Verbindungen zwischen für Menschen weniger offensichtlichen Aspekten herzustellen.“ Mithilfe großer Datenmengen können Neuronale Netzwerke komplexe mathematische Probleme lösen und durch Feedbackschleifen aus den für gut befundenen Ergebnissen lernen. Damit lassen sich aus Datenquellen wie Bildern, Texten, Tabellen, Zeitreihen et cetera Informationen und Muster gewinnen, die Schlüsse auf andere Informationen sowie Prognosen für die künftige Entwicklung ermöglichen. WIE VIEL IQ DARF’S DENN SEIN? Künstliche Intelligenz führt derzeit in fast allen Sektoren der Wirtschaft zu einem INNOVATIONSSCHUB. Bislang wird sie nur mäßig in der Immobilienbranche eingesetzt. Erste Anwendungsfälle gibt es insbesondere in Kombination mit Branchensoftware. Doch eine Anwenderstrategie muss intelligent sein, damit sie aufgeht. TEXT Dr. Hans-Dieter Radecke „DIE ANWENDUNG VON TOOLS DER ANALYTISCHEN KI IST BISHER AM WEITESTEN FORTGESCHRITTEN. ES GIBT BEREITS VIELE USE CASES, UND IHRE ZAHL STEIGT KONTINUIERLICH AN.“ Robert Betz, Partner EMA Head of Digital Real Estate bei KPMG
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