Immobilienwirtschaft 9/2019

Immer mehr Verwalter und Ver- mieter lesen Energieverbräuche selbst ab. Etablierte Messdienst- leister unterstützen diesen Trend ebenso wie junge Start-ups. Letztere entwickeln oft gleich eine neue Technik dafür. Doch mittlerweile gibt es auch digitale Fernauslesung komplett ohne menschliches Zutun. Kann deshalb Selbstablesung eine langlebige Lösung sein? Welche potenziellen Probleme birgt sie? Was ist die Rolle des Gesetzgebers? Und: Wer macht dabei eigentlich den Ge- winn? Eine Spurensuche. Z unächst einmal: Der Markt für Selbstablesungen wächst. „Im nordamerikanischen Raum, in Kanada und den USA, habenwir einen stabilenFootprint für Selbstablesung. Auch imEU-Raumsind dieMärkte für Selbstablesungwachsend, trotz der Smart Meter Rollouts“, schätzt Bernhard Reiterer, Utility-Spezialist bei Selbstablesungs-Software-Entwickler Any- line, der mit Anyline 11 eine auf Javascript basierende Lösung amMarkt hat. „Bei uns sind allein im letzten Jahr 700.000 Selbst ableser dazugekommen“, freut sich Peter Backes, Geschäftsführer von co.met, mit 7,5 Millionen selbst abzulesenden Zählerstellen hiesiger Marktführer. Kein Wunder. Die neue Ablesewelt ist bequem. Und sie kommt den Ablesern entgegen, zumindest, wenn sie handy affin sind. Doch das sollte ja auf fast alle Mitbürger zutreffen. Bei co.met erfolgen inzwischen 45 Prozent aller Selbstablesungen auf digitalen Wegen. In Saarbrücken etwa entwickelte co.met, eine Tochter der dort ansässigen Stadtwerke, einfach einenMessaging-Dienst, der auf WhatsApp oder SMS basiert. Nach einer Aufforderung über WhatsApp muss der Mieter nur die Zählerstände in eine Karte eintragen, diese abfotografieren und zurücksenden. » Foto: anyline 700.000 Selbstableser sind im letzten Jahr zu co.met hinzugekommen – mit 7,5 Millionen selbst abzule- senden Zählerstellen Marktführer in Deutschland. 61 www.haufe.de/immobilien 0 9.2019

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