Immobilienwirtschaft 9/2019

42 VERMARKTUNG & MANAGEMENT I CORPORATE REAL ESTATE MANAGEMENT Experten fürs genaue Hinschauen A uch wenn die aktuellen Themen in der Immobilienwirtschaft neue sind oder zumindest neu erscheinen: Be- triebsbedingte Immobilien werden für Corporates immer einen Wertbeitrag leisten können – sofern ein gut funktio- nierendes Corporate Real Estate Manage- ment (CREM) es schafft, die Strategien aus dem Kerngeschäft zu antizipieren und in der Portfolio- und Betreiberstrategie zu berücksichtigen. Die Eigentumsfrage ist hier nicht zen- tral. Ebenso nicht die Frage der Nutzungs- arten – ob Büro, Betrieb oder andere. Denn auch in einemMietverhältnis – wie beispielsweise einer Sale-and-lease-back- Lösung – ist die Steuerung und laufende Anpassung des betriebsbedingten Port- folios möglich und notwendig. Diese dy- namische Nachführung des Immobilien bestandes ist das zentrale Thema und ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die größten Herausforderungen hierbei sind eine daran auszurichten. Ein Beispiel dazu: Bü- roflächen in zentralen, kostenintensiven Lagen zu mieten kann durchaus auch kerngeschäftsunterstützend sein. Warum? 1. In guten Bürolagen arbeiten die heutzutage hochmobilen Mitarbeiter ger- ne vor Ort und verzichten eher darauf, ex- terne Hot-Desks wie Coworking-Flächen oder das Home-Office zu nutzen. Zu viel externes Arbeiten birgt für ein Unterneh- men die Gefahr, „kollektives Know-how“ zu verlieren. DieMitarbeitenden entfrem- den sich vom Betrieb, spontane Begeg- nungen nehmen ab und Teams können schlimmstenfalls auseinanderbrechen. 2. In guten Lagen lassen sich Überka- pazitäten durch Ver- oder Untervermie- tung leichter absorbieren. Core-Lagen bie- ten zudem oft ein gutes Umfeld und eine Vielzahl an Angeboten für beispielsweise Sport oder zum Einkaufen. So können Mitarbeiter von diesen Angeboten profi- tieren – die Bindung wird stärker. sehr gute interne und externe Daten basis, entsprechende Systeme zur Steuerung (CREM Management Information Sys- tems) sowie das In-Einklang-Bringen der unterschiedlichen Dynamiken respektive Lebenszyklen des Kerngeschäfts und der Immobilienwirtschaft. CREM findet auch Antworten auf problematische Trends Vor diesem Hintergrund können auch höhere Immobilienkosten sinnvoll sein, wenn dadurch beispielsweise die Flexibilität für das Kerngeschäft erhöht wird. CREM bedeutet demnach nicht nur eindimensionales Kostenmanage- ment, sondern heißt, ein Verständnis für die Zukunft sowie die Entwicklung des Kerngeschäftes zu entwickeln und den Immobilienbestand optimal und laufend Unternehmensimmobilien in Core-Lagen bieten oft ein gutes Umfeld und eine Vielzahl an Möglichkeiten. Foto: gettyimages.de/Lukassek

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