Immobilienwirtschaft 9/2019
34 FINANZIERUNG, INVESTMENT & ENTWICKLUNG I FOKUS DÜSSELDORF ren am Standort natürlich besonders von einemgroßenAbsatzmarkt, der hohen In- dustrie- und Forschungsdichte sowie von der hervorragenden Verkehrsinfrastruk- tur. Zudem finden sie hier einen großen Talentpool an bestens ausgebildeten Fach- kräften sowie eine breite internationale Business Community“, hebt sie hervor. Düsseldorf gilt als Sammelplatz einer dynamischen Zielgruppe Zu den beliebtesten Hotspots für diese Talente gehört der Medienhafen, der momentan eine zweite Neubauwelle erlebt. Vier neue Hochhäuser sind hier in der Entwicklung, davon zwei reine Wohnobjekte. Doch nicht alle besonde- ren Immobilien in Uferlage konkurrieren zugleich um die markantesten Plätze am Stadthimmel. Mit dem an Eisschollen erinnernden Gebäudeensemble „Float“ hat sich Star architekt Renzo Piano im Auftrag der österreichischen Immofinanz am Nordufer verewigt. In dem 200 Meter langenGebäude aus sechs zusammenhän- genden Baukörpern hat Uniper in diesem Jahr die neue Zentrale eingerichtet. Nur wenige Flächen sind noch frei. Schon ehe der erste Stein verbaut ist, macht „The Cradle“ von sich reden, nur wenige Me- ter vom „Float“ entfernt. Düsseldorfs ers tes Holzhybridhaus hat bereits mehrere Awards abgeräumt, dabei wird es „erst“ 2020 fertiggestellt sein. Das Gebäude nach Entwürfen von HPP Architekten wird nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip er- stellt: Ein Großteil der Bauelemente kann nach Gebrauch wiederverwertet werden. Der erste Nutzer hat auch schon unter- schrieben: Der international vertretene Coworking-Space-Anbieter „Spaces“ hat sich 3.400 der insgesamt 5.200 Quadrat- meter Bürofläche im „Cradle“ gesichert. Im Rohbau fertig ist bereits eine wei- tere Immobilienperle aus der Interboden- Schmiede, das H27 in der Hammerstraße 27, ein Mixed-Use-Projekt mit Büros, Business Apartments und Gastronomie. Das Besondere: Der Vertriebsstart für die 45 Wohneinheiten markierte zugleich die Premiere für das von Interboden entwi- ckelte und geschützte Wohnkonzept #be- homie. Die eingetragene Marke steht für ein modernes, digital unterstütztes Busi- ness-Apartment-Konzept, das sich vor allem an Projektmitarbeiter und Pendler richtet, die ein möbliertes und komfor- tables Zuhause für eine Dauer ab sechs Monaten suchen. „Mit #behomie bringen wir eine ganz neue Wohnwelt an den Start. Als dyna- mischer und junger Standort mit klarem Business-Fokus stellt der Medienhafen Düsseldorf einen optimalen Standort für unsere ersten Apartments dar“, sagte Carsten Boell, Leiter Kaufmännische Projektentwicklung bei Interboden Inno- vative Gewerbewelten GmbH & Co. KG. Die Zielgruppe von #behomie setzt sich aus Dauerpendlern, Personenmit persön- licher und beruflicher Neuorientierung sowie Unternehmen, die ihren Mitarbei- tern qualitativen Zugriff auf hochwertigen Wohnraum anbieten wollen, zusammen. „Gerade Düsseldorf, die Stadt mit der bundesweit höchsten Pendlerrate, gilt als Sammelplatz der dynamischen Zielgrup- pe“, so Boell weiter. IndenDiskussionenumdieweiter stei- gendenMieten sehen einige Lokalmedien in den kleinen, möblierten Angeboten oft einen Wettbewerb zum klassischen Woh- nungsangebot. Unternehmen dagegen be- grüßen diese Konzepte, schließlichmieten sie oft selbst direkt Apartments an, um sie neuen Kolleginnen und Kollegen zur Ver- fügung zu stellen. Im Mietspiegel hinter- lässt der Vormarsch der Mikros jedenfalls schon Spuren: 14,40 Euro proQuadratme- ter verlangen Düsseldorfs Vermieter im Schnitt für eine 30 Quadratmeter große Wohnung, 11,20 Euro sind es für 60 Qua- dratmeter. Seit Jahrenwachsen dieMieten pro Jahr um fast vier Prozent. „Es muss jetzt vor allem darum gehen, dass der Leerstand nicht unter 0,5 Prozent rutscht“, sagt JLL-Marktexperte Marcel Abel. Und ergänzt: „Man kann diesen Effekt bereits Fotos: JLL; BÖCKER Wohnimmobilien Endermann Insider „Architekt Christof In- genhoven ist es mit dem Sky Office gelungen, ein Gebäude zu schaffen, das zeitloses Design verkörpert. Das ist gerade für internationale Firmen attraktiv.“ Marcel Abel, Geschäftsführender Direktor, Jones Lang LaSalle SE „Die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen ist in Düsseldorf ungebro- chen. Es fehlen Angebote für die gesellschaftliche Mitte.“ Thomas Schüttken, Geschäfts- führer, Böcker Wohnimmobilien
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