Immobilienwirtschaft 9/2019
29 www.haufe.de/immobilien 0 9.2019 Der Weg zum erfolgreichen Unternehmen ist für PropTechs häufig steinig. Neben einer innovativen, marktfähigen Idee, einem fundierten Businessplan und einem gut durchdachten Pitch Deck benötigen Gründer vor allem eines: Kapital. via, Commerz Real, Aareon, NAI Apol- lo Group und Goldbeck als strategische Partner. Er soll als europäischer Digitali- sierungs-Hub die digitale Transformation über den gesamten Immobilienzyklus vo- rantreiben. „Über unseren Booster-Fonds beteiligen wir uns mittlerweile mit bis zu 120.000 Euro an ausgewählten talentierten PropTech-Unternehmen und coachen sie im Rahmen unseres Programms jeweils sechs Monate lang intensiv. Gemeinsam mit denGründern und unseren Industrie- partnern entwickeln wir in dieser Zeit die Geschäftsmodelle weiter, sodass die Prop- Techs danach ,VC-ready‘ sind, also für Anschlussfinanzierungen attraktiv und bereit“, berichtet Ubach-Utermöhl. Seit dem Start habe sich um das Accelera- » Investitions fokus haben, wenn nicht so- gar darüber hinaus. Um dies mit eige- nem Team flächendeckend darzustellen, sind mindestens vier bis fünf Personen erforderlich und bei den üblichen Fonds- gebühren eine Fondsgröße von rund 50 Millionen Euro. Auch wenn bekannte PropTech-Fonds, etwa von BitStone Ca- pital oder PropTech1 Ventures, derzeit mit Hochdruck Kapital einwerben – die- se Schwelle wurde in Deutschland bisher noch nicht erreicht“, erläutert Ubach- Utermöhl. Auch einige der großen Immobilien konzerne sind mittlerweile unter die PropTech-Finanzierer gegangen. So enga- gieren sich im 2016 initiierten blackprint PropTech Booster unter anderem Vono- des blackprint Boosters. Sehr schwierig werde die Finanzierung für die meisten PropTechs in der Regel erst nach einer ersten erfolgreichen VC-Runde. Dann müssten sie häufig mehr ausländische Investoren kontaktieren und überzeugen. PropTechs können nur mit ausrei- chender Finanzierung langfristig am Markt existieren. Deutschlandweit stieg laut „Start-up Barometer Deutschland“ von EY die Zahl der Finanzierungsrunden für Start-ups im ersten Halbjahr 2019 ge- genüber der Vorjahresperiode um19 Pro- zent auf 332. PropTechs vereinigten dabei lediglich 16 Finanzierungsrunden auf sich. Der Gesamtwert aller Investitionen stieg gegenüber der Vorjahresperiode um gut 13 Prozent auf rund 2,8 Milliarden Euro. Das meiste Geld wurde mit 704 Millionen Euro in den Bereich FinTech/InsurTech investiert, während in PropTechs nur 79 Millionen Euro flossen. Auch große, europäische Immobilienurgesteine sind mittlerweile als Prop-Tech-Finanzierer unterwegs Venture Capital, eine Unterform des Private Equity, beteiligt sichmeist in Form eines Venture Capital Fonds anUnterneh- men. Bisher gibt es in Deutschland nur wenige Venture Capital Fonds, die sich auf PropTechs spezialisiert haben. „Die Zahl der Fonds, die sich auf PropTechs fokussieren, steigt auch in Deutschland. Die entscheidende Frage ist die nach der optimalen Betriebsgröße. Wenn sich ein Venture Capital Fonds ausschließlich auf PropTechs und unter diesem Ober- begriff auch auf Unternehmen aus dem Bereich Construction Tech konzentriert, wird er zumindest einen europäischen „Achten Gründer nicht auf eine handhabbare Gesellschafterstruktur, verspielen sie schnell ihre ‚Venture Capital Readiness‘.“ Alexander Ubach-Utermöhl, Gründer und CEO des blackprint Boosters „Als VC-Investor sucht man, vereinfacht gesagt, in jedem Projekt das Potenzial, das Investment etwa zu verzehnfachen.“ Nikolas Samios, Managing Partner von PropTech1 Ventures
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