Immobilienwirtschaft 9/2019

Paul Johannes Fietz von der Bundes­ anstalt für Immobilienaufgaben (BImA) macht ein Angebot: „Wir haben in un­ seremPortfolio etwa 1.000 Flächen identi­ fiziert. Diese werden wir den Kommunen im Direktverkauf anbieten, damit diese darauf Wohnraum schaffen.“ Um das at­ traktiv zu gestalten, gewähre die BImA deutliche Preisnachlässe von 25.000 Euro für jede neue Sozialwohnung. Auf etwa 180 Grundstücken will die BImA selber bauen, unter anderem in Form von Nach­ verdichtung, Aufstockung und Anbauten. Alle dürfen mutige Ideen denken und Innovationen liefern Nicht wenige Aussteller nutzen die Immobilienmesse auch für die Rekru­ tierung neuer Mitarbeiter. So verspricht sich Rainer M. Schäfer, Geschäftsführer der STRABAG Real Estate GmbH, von der Präsenz auf der Expo Real, „junge Ta­ lente, aber auch Bau- und Immobilienpro­ fessionelle für unser Unternehmen begei­ stern zu können“. Dittrich: „Wir schaffen vor allem mit dem CareerDay am dritten Messetag die Möglichkeit, dass sich junge Menschen und etablierte Unternehmen kennenlernen. Dazu kommt ein eigenes Konferenzprogramm zu den Perspek­ tiven in der Immobilienwirtschaft und Hilfestellung bei Bewerbungen. Hierzu bieten wir einen professionellen Bewer­ bungsmappen-Check an. Die CareerDay- Tickets für Auszubildende und Studenten gelten für alle drei Messetage.“ Nachhaltiges Entwickeln ist also das Gebot der Stunde. Die Messeverantwort­ lichen haben ein marktnahes Fachpro­ gramm gestrickt. In den aktuellen gesell­ schaftlichen Umbrüchen sind von der Branche Innovationen und mutige Ideen gefordert. Das Schlaglicht fällt dabei vor allemauf das Schürfen nachDaten als dem neuen Gold. « Hans Jörg Werth, Scheeßel Herr Dittrich, der Wachstumstrend am Immobilienmarkt scheint ungebrochen, 2019 wird es eine neue siebte Halle auf der Expo Real geben. Innovation ist der Treiber. Was ist genau geplant? In der Tat gewinnt das Thema digitale Innova- tion auf der Expo Real weiter an Gewicht. Mit NOVA³ öffnen wir eine weitere Halle und schaffen so eine zentrale Anlaufstel- le für alle, die sich mit Innovationen in ihrem jeweiligen Geschäftsfeld befassen. Gleichzeitig können wir so der generellen Nachfrage nach mehr Ausstellungsfläche gerecht werden. Die neue Halle nimmt das Expo Real Innovation Forum sowie die Tech Alley mit 75 Start-ups auf, und mit dem NOVA Forum richten wir eine weitere Diskussionsplattform für innovative Themen ein. Darüber hinaus stellen mehrere bishe- rige Start-ups aus der Tech Alley und dem PropTech-Netzwerk als Hauptaussteller aus. Ebenso vertreten sind etablierte, innovati- onsaffine Unternehmen wie beispielsweise Drees & Sommer oder Immobilien Scout. Welche Bedeutung haben für Sie die „Grown-ups“? Welche Unternehmen sind das? Wir freuen uns natürlich, wenn Start-ups, die bisher Teil unserer Tech Alley waren, zu Grown-ups heranreifen und sich mit eigenen Standkonzepten präsentieren. Zu diesen Grown-ups mit eigener Fläche gehören unter anderem 21st Real Estate, Cloudscraper Europe, Disruptive Techno- logies Research, FairFleet, PlanRadar und Sensorberg. Städte und Regionen sind ein Anker der Messe. Was gibt es hier Neues? Städte und Regionen sind einerseits Standorte für Immobilienprojekte und -investitionen, sie brauchen aber ihrerseits auch Projektentwickler und Investoren. Nur so können sie ihre Entwicklung vorantrei- ben und Wohnraum sowie Arbeitsplätze schaffen. Die Messe bietet für beide Seiten die ideale Plattform, um sich zu informie- ren und – besser noch – über konkrete Projekte ins Gespräch zu kommen. Bei uns präsentieren sich Städte und Regionen aus Deutschland und ganz Europa, beispielswei- se auch viele polnische Standorte außer- halb Warschaus und selbst aus Rumänien inzwischen Städte wie Constanta, Iasi oder die Region Alba Iulia. Was sind für Sie die inhaltlichen Highlights 2019? Neben der digitalen In- novation ist die zunehmende Urbanisierung ein Schwerpunkt. Dazu versammeln wir „Kluge Köpfe“, unter anderen Peter Glus, Senior Vice President, Director des Arcadis New Mobility Teams von Arcadis U.S., um über die Auswirkungen von Urbanisierung, E-Commerce und wachsender Mobilität zu diskutieren – und wie die Immobilienwirt- schaft hier mitgestalten kann. Eine Frage, die alle bewegt, ist auch, wie es mit Europa und der EU weitergeht. Da- von hängt zumindest teilweise die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Europa ab. Es ist keineswegs nur der nach wie vor ungeklärte Brexit, der die EU verändert hat, sondern auch die nach der Wahl verän- derten Mehrheitsverhältnisse im EU-Parla- ment sowie die divergierenden Entwick- lungen der einzelnen Mitgliedsländer. Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka-Bank, wird in seiner Keynote die wirtschaftlichen Implikationen darstellen, die dann in einer Diskussion vertieft werden. Wo liegt der Schwerpunkt beim „Investment Locations Forum“? Im Investment Locations Forum blicken wir vor allem auf die internationalen Märkte. Ein Schwerpunkt liegt auf dem asiatisch- pazifischen Raum. Hier geht es sowohl um die Kapitalströme von Europa auf die dortigen Märkte, aber auch umgekehrt um das verstärkte Engagement der Investoren aus dem asiatisch-pazifischen Raum in Europa. Ebenso stehen die USA und Kanada auf dem Programm. Gerade im Hinblick auf die Unsicherheiten rund um den Brexit ist eine Runde auch dem britischen Immobi- lienmarkt gewidmet. Wir lenken den Blick außerdem auf Destinationen, die vielleicht nicht jedermann geläufig sind, zum Beispiel auf die „Middle East & North Africa“ (MENA)-Region – und hier insbesondere auf Ägypten und Malta. Wohin driftet Europa? INTERVIEW MIT KLAUS DITTRICH Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung, Messe München GmbH 26 FINANZIERUNG, INVESTMENT & ENTWICKLUNG I EXPO REAL WARM-UP 2019

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