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2-01.2016
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Flüchtlinge (
34
) laufen wieder durch die stürmischen Städte. Noch fin-
den sie Obdach in nicht beschlagnahmten (
14
) Gebäuden.
Auf der Straße läuft jemand mit einem Schild: „Wann kommt die Bau-
politik in Fahrt?“ (
22, 25
) Es ist ein Bauträger, der aufgrund überbor-
dender Sozialwohnungsquoten in den großen Städten (
18
) nur noch auf
dem Lande baut. Jetzt hat er auch das Marketing (
32
) eingestellt, denn
er braucht zum Glück nicht viel Geld, um Berge bewegen zu können.
Vielleicht stürzen die Berge dabei ein (
28
), aber er will es versuchen. Er
wird sein Leben mit transparenter Vermarktung (
42
) zertifizierter (
24
)
Immobilien verdienen. Oder mit Nachrüstung von Stromspeichern (
60
).
Er trifft auf Karl, einen Verwalter. Trotz vieler Sachkunde (
70
) ist seine
Bürofläche eingespart worden (
12
). Zurecht, hatte er doch seiner Ge-
meinschaft zu einem Blockheizkraftwerk geraten, das sich wegen neuer
Gesetze in Bälde nicht mehr lohnen dürfte (
54
). So tauschte man ihn
mit Billigung des Gerichts (
47
) gegen einen noch billigeren aus. Sollte er
keinen Job finden, wird er trotz Mietpreisbremse (
38
) bei der Schwieger-
mutter einziehen müssen. Vielleicht hätte ihn ein Mietspiegel gerettet,
aber es gab ja keinen. Fest hält er sien Schild hoch mit der Frage: „Wann
kommt er nun wirklich, der Sach- und Fachkundenachweis (
44
)?“
Immerhin prasseln Recruitingmaßnahmen diverser Unternehmen auf
ihn hernieder, wenn auch wahllos (
65
). „Karl!“ Er stockt. Da hat sich
tatsächlich einer seinen Namen gemerkt (
68
). Jemand sucht ihn. Will
er ihm die alte Obdachlosengeschichte (
Luk 2.1
) erzählen? Tatsächlich,
es wird schon wieder Weihnachten. Bleiben Sie uns gewogen …
Ihr
Kleiner Themenspiegel
in Prosa inklusive
Seitenzahlen
für die Ver-
ortung im Heft. Bleiben
Sie uns gewogen.
Dirk Labusch
, Chefredakteur
Schicksale zu Weihnachten