DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2019

4 8|2019 STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG Weitere Informationen: www.hwgmbh.de Neubau und Sanierung Energie und Technik Rechtssprechung Haufe Gruppe Markt undManagement Stadtbauund Stadtentwicklung Umgang mit Leerstand im Stadtumbau Fassadenkunst in der Großsiedlung Waldstadt Silberhöhe Heizungen, Vorhangstangen und Fenstergriffe – alles Dinge, die in eine Wohnung gehören. In Halle/Saale hängen die nun außen an der Fassade eines leerstehenden 5-Geschossers der kommunalen Halleschen Woh- nungsgesellschaft mbH (HWG). Die Installation „Im Aufbruch“ der Kunst- studentin Annett Plonka umfasst vier an der Außenfassade inszenierte Innenräume inkl. farbig verputzten Flächen, Wand- und Deckenelementen. Verspiegelte Fenster bilden die Umgebung ab, zeigen die vorüberziehen- den Wolken und ermöglichen einen scheinbaren Durchblick durch das Gebäude. Die Fassade wird aufgebrochen und Zerstörtes wiederbelebt. Hintergrund des Kunstprojektes ist eine Kooperation der HWG mit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Nach einer Ausschreibung der HWG erarbeiteten Studierende im Rahmen der wettbewerbsähnlichen Lehrver- anstaltung „Eine Fassade ist eine Fassade ist eine Fassade“ ihre Beiträge. Den Bewohnern des Viertels wurde das Projekt in einer offenen Podiums- diskussion vorgestellt. Darüber hinaus konnten die Bewohner an verschie- denen Stationen aktiv werden und über den Stadtumbau und das Thema „Privatheit und Öffentlichkeit in der Silberhöhe“ ins Gespräch kommen. Die Installation spielt mit den Gegensätzen Privatheit und Öffentlichkeit Quelle: HWG, Foto: Jessen Mordhorst Strukturalismus und brutalistische Erfahrung in der Architektur Anfang der 1950er Jahre befand sich die euro- päische Architektur in einer Krise. Die neuen, nach funktionalistischen Kriterien geplanten Siedlungen, die nach dem Zweiten Weltkrieg innerhalb kurzer Zeit entstanden, konnten die Versprechen der architektonischen Avantgarde nicht einlösen. Wollte die moderne Architektur glaubwürdige Alternativen anbieten, musste sie sich neu erfinden. So wurde versucht, mit dem New Brutalism über die Kunst und mit dem Strukturalismus über die Philosophie die neuen Strömungen der Zeit in Architektur zu fassen. Anhand von 150 Abbildungen und Plänen werden die Konzepte dieser beiden großen Strömungen der Nachkriegsarchitektur vorgestellt. Das Buch stellt eine Verbindung her zwischen den frühen Konzepten der New Brutalists und den späteren baulichen Realisierungen der Strukturalisten. Es verknüpft eine erweiterte Wahrnehmung der physischen Welt mit den „rationalen“ Ambitionen der Architekten dieser Epoche. LITERATURTIPP „Die vergessenen Alternativen. Strukturalismus und brutalisti- sche Erfahrung in der Architektur“, Bernhard Denkinger, Jovis Verlag GmbH, 288 Seiten, 32 €, ISBN 978-3-86859-551-2 Quelle: Jovis Verlag GmbH Weitere Informationen: www.iba-hamburg.de Neubau und Sanierung Energie und Technik Rechtssprechung Haufe Gruppe Markt undManagement Stadtbauund Stadtentwicklung Carsharing am Stadtrand IBA Hamburg schafft Angebot Viele Carsharing-Anbieter begrenzen ihr Angebot auf einen festgelegten Radius innerhalb der Innenstädte, die Randbereiche der Städte sind meist benachteiligt. Nun bietet der städtische Projektentwickler IBA Hamburg mit einem Partner vier Elektro-Autos mit einer Reichweite von bis zu 250 km im Stadtteil Neugraben an. Aufgrund der guten ÖPNV-Anbindung der Neubauquartiere Fischbeker Heidbrook und Vogelkamp, in denen auch preiswerter Geschosswohnungsbau entsteht, kann das Carsharing-Projekt einen Beitrag leisten, die Abhängigkeit vom eigenen Auto vor der Haustür zu reduzieren. Die Kooperationspartner möchten ein lokales Sharing- Angebot am Stadtrand etablieren und zum Umweltschutz beitragen. Am Hamburger Stadtrand ist nun das Teilen von E-Autos möglich. Die Freie und Hansestadt Hamburg fördert das Projekt mit Klimaschutz- mitteln Quelle: IBA Hamburg/Stefan Laetsch

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==