DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2019

55 8|2019 die drei Aspekte Technik, Prozesse und Mensch gleichermaßen berücksichtigen. Technik Im Bereich Technik müssen die Unternehmen vor allem für eine stabile, ausfallsichere Infrastruktur sorgen. Das erfordert Investitionen in Hardware, Software und Services. Es erfordert aber auch Entscheidungen darüber, ob die Systemlandschaft im eigenen Unternehmen oder in einem externen Rechenzentrum etwa als Cloud-Dienst betrieben werden soll. Immer noch glauben viele Firmen, die IT im eigenen Haus sei die wirtschaftlichste und sicherste Lösung. Doch das ist längst nicht mehr der Fall: Moderne Rechenzentren bieten einen Sicherheitsstandard, der im eigenen Haus nicht oder nur mit sehr großem Aufwand reali- siert werden kann. Sinnvoll kann es jedoch sein, auf webbasierte Lösungen zu setzen. Webbasier- te ERP-Systeme entwickeln sich beispielsweise gerade zum Standard. Es empfiehlt sich zudem, darüber nachzudenken, ob nicht weitere Ele- mente der IT-Landschaft webbasiert betrieben werden könnten. Bevor ein Outsourcing-Vertrag unterschriebenwird, sollte ein Unternehmen sich jedoch vor Ort von der Sicherheitsarchitektur des Anbieters überzeugen. Prozesse Beimzweiten Aspekt des sog. Sicherheitsdreiecks, den Prozessen, geht es darum, alle Unterneh- mensabläufe daraufhin zu überprüfen, ob sie den verschiedenen Bedrohungen – vom Stromausfall über Hackerangriffe bis hin zur Datensicherheit – gewachsen sind. Das beginnt bei Zutrittskon- trollen im Unternehmen und erstreckt sich vom Übermitteln und Lagern von Dokumenten bis zur schnellen Anpassbarkeit der Prozesse an neue Gegebenheiten. Mensch Natürlich spielt auch der Faktor Mensch eine Rol- le im Sicherheitsdreieck: Um die Angestellten zu sensibilisieren, muss das Unternehmen sie aus- und fortbilden und über alle sicherheitsrelevan- ten Fragen aufklären. Und zwar nicht nur einmal: Allein die sprunghafte Entwicklung von Techno- logien zwingt zum ständigen Nachjustieren. Denn nicht nur die technischen Systeme entwickeln sich weiter, sondern auch Angriffe und Bedrohungen wechseln und es gibt immer neue rechtliche Vor- gaben. Verstärkt werden die Probleme durch mobile Geräte. Viele Wohnungsunternehmen nutzen inzwischen Tablets und Smartphones. Doch schnell bleiben die kleinen Helfer mal bei einer Wohnungsabnahme liegen oder sie fallen aus der Tasche des Mitarbeiters – der Datenklau ist ohne modernes Sicherheitskonzept dann nur noch einen Wisch entfernt. Kritisch kann es zudem werden, wenn Mitarbeiter ihr privates Gerät für dienstli- che Zwecke nutzen und sensible und vertrauliche Unternehmensdaten unverschlüsselt auf ihrem Handy bearbeiten. IT-Sicherheit ist Chefsache Für Wohnungsunternehmen ist IT-Sicherheit eine Daueraufgabe, die auch direkt im Verantwor- tungsbereich der Geschäftsführung angesiedelt sein sollte. Nötig ist neben einem oder mehreren IT-Sicherheitsexperten zudemein speziell hierfür bereitgestelltes und ausreichendes Budget, das die notwendige Konstanz und Dauerhaftigkeit finanziell absichert. Noch ein Blick in die Zukunft: Durch weitere tech- nische Entwicklungen – etwa das Internet of Things – entstehen neue potenzielle Sicherheitslecks. Werden im eigenen Netzwerk IoT-Geräte einge- setzt, besteht die Gefahr, dass diese angegriffen werden und Hacker Daten entwenden. Unterneh- men sollten deshalb darauf achten, dass die Geräte modernen Sicherheitsstandards entsprechen. IN FÜNF SCHRITTEN ZU MEHR IT-SICHERHEIT IT-ANGRIFFE AUF UNTERNEHMEN UMGANG MIT IT-SICHERHEIT IN UNTERNEHMEN Quelle: Haufe Quelle: Bitkom

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==